Paraguays Staatspräsident Fernando Lugo ist Vater. Das 57-jährige Staatsoberhaupt hat vor wenigen Minuten in einer TV-Ansprache zugegeben, einen zweijährigem Sohn zu haben. Zum Zeitpunkt der Zeugung war Lugo noch römisch-katholischer Bischof und unterlag damit dem strengen Zölibat. Noch am Samstag dementierte die Riegerung die abgebliche Vaterschaft. Die heute 26-jährige ehemalige Geliebte hatte zuvor Vaterschaftsklage eingereicht.
„Es stimmt, dass ich eine Beziehung mit Viviana Carillo hatte. Deswegen übernehme ich die rechtliche Verantwortung, in dem ich die Vaterschaft anerkenne“ erklärte Lugo im Präsidentenpalast von Asuncíon. Nun sei es vor allem wichtig, die Privatsphäre des Jungen zu schützen, solange er Präsident sei. Mehr Erklärungen wolle er daher nicht abgeben. Nach Medienberichten hatte die rund 30 Jahre jüngere Mutter Rosalith Carrillo Cañete erst am vergangenen Mittwoch durch ihren Antrag die politische Schockwelle ausgelöst, die derzeit ganz Paraguay in Atem hält.
Lugo wurde erst im August 2008 als Staatsoberhaupt vereidigt. Der linkgerichtete Präsident war lange Zeit in San Pedro rund 400 Kilometer von der Hauptstadt Asuncíon als Bischof tätig. Im Dezember 2006 wurde er zunächst vom Vatikan suspendiert, nachdem er eigenmächtig seine Ämter niederlegte und seine Kandidatur erklärte. Später enthob die Kirche ihn dann vollständig von seinen Ämtern, da er sonst gemäss der Verfassung des nur sechs Millionen Einwohner zählenden Binnenlandes weder als Präsident kandidieren noch nach seinem Sieg vereidigt hätte können.
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