Venezuelas Präsident Hugo Chávez will weiterhin seine Wiederwahl erzwingen. In einer landesweiten TV-Übertragung verkündete er am Wochenende die Parole „Chávez geht nicht, Chavez bleibt“. Seine Einheitspartei PSUV werde nun die notwendigen Schritte für eine Verfassungsänderung einleiten. Anders als beim ersten Versuch soll nach seine Plänen das Volk lediglich über die Wiederwahl des Präsidenten abstimmen. Chávez war Ende 2007 mit einem viele Punkte umfassenden Referendum gescheitert.
„Wir werden zeigen, wer in Venezuela das Sagen hat“ erklärte der frühere Oberstleutnant selbstbewusst. Er wolle „so lange, wie Gott will und das Volk bestimmt“ sein Land regieren. Dies könne bis 2019 oder 2021 dauern. Chávez ist bereits seit 1999 an der Macht und wurde zweimal im Amt bestätigt. 2002 überstand er zudem einen Putschversuch. Auch ein Generalstreik der Opposition ein Jahr später konnte ihn nicht aus seinem Amt vertreiben.
Die Opposition ist derweil davon überzeugt, dass Chávez auch das kommende Referendum nicht für sich entscheiden wird. Bei den Regionalwahlen konnten die Gegner des von Chávez propagierten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ fünf Provinzen für sich gewinnen, darunter das ölreiche Zulia mit der Stadt Maracaibo und die Hauptstadt Caracas. Mit gewohnt markigen Worten sagte der unberechenbare Machthaber der Opposition nun den Kampf an. Er wolle die „Faschisten“, die ihn mit Hilfe des „Imperiums“ – Chávez meinte damit wie immer die USA – stürzen wollten, „hinwegfegen“.
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