Venezuela und die Dominikanische Republik planen gemeinsam den Bau einer Erdgaspipline auf Hispaniola. Dies gaben die Regierungen beider Länder bereits am 29. August bekannt. Das Projekt soll im Rahmen des „Petrocaribe“-Abkommens realisiert werden und die Dominikanische Republik und Haiti verbinden. Mit verschiedenen Karibikstaaten hatte Venezuela im Juni 2005 vereinbart, Erdöl zu vergünstigten Konditionen zu liefern.
Wie der dominikanische Wirtschaftminister Vicente Bengoa auf der 4. Sitzung der für Erdgas verantwortlichen Arbeitsgruppe von Petrocibe erklärte, existieren momentan zwei Möglichkeiten für den Bau der Erdgasleitung. Zur Debatte stehen eine 300km lange Strecke vom Süden der Dominikanischen Republik in den Nachbarstaat oder eine 700km lange Trasse vom Norden des Landes nach Haiti. Je nach Strecke wird mit einer Investitionssumme von 105 oder 326 Millionen US-Dollar gerechnet, wobei jedes Land für die Baukosten auf dem eigenen Territorium verantwortlich ist.
Erst vor einer Woche hatte Kolumbien Pläne geäussert, zukünftig über ein Unterseekabel Energie an die Dominikanische Republik und Puerto Rico zu liefern. Schon bald könnte sich dadurch das Urlaubsparadies zum wichtigsten Energie-Umschlagplatz in der Region entwickeln, vornehmlich für aus Venezuela importiertes Flüssiggas.