Rund eine Woche vor den Wahlen in Paraguay (20. April) ist die Zustimmung für Fernado Lugo von der patriotischen Allianz für den Wechsel (APC) weiter leicht gesunken. Der Ex-Bischof führt zwar immer noch in den Meinungsumfragen, kommt jedoch derzeit nur noch auf 34.5 Prozent der Stimmen. Teilweise lag er in den vergangenen Wochen 10 Prozentpunkte vor seinen Konkurrenten.
Beim zweiten Platz zeichnet sich ein Kopf um Kopf – Rennen ab. Der General der Reserve Lino Oviedo von der nationalen Union Ethischer Bürger (Unace) kommt nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts COIN nun auf 28.9 Prozent. Die Kandidatin der derzeitigen Regierung, Blanca Ovelar von der nationalen Vereinigung der Republikaner (ANR) liegt jedoch mit 28.5 Prozent derzeit fasst gleichauf. Die Daten wurden am gestrigen Sonntag in der paraguayischen Tageszeitung Última Hora veröffentlicht. Berechnungsgrundlage ist dabei eine Wahlbeteiligung von 65 Prozent – wie bei dem letzten Urnengang 2003.
Die Grafik zeigt sehr deutlich, dass vor allem der bei der einfachen Bevölkerung beliebte Lugo von einer hohen Wahlbeteiligung profitieren würde. Ovelar von der Regierungspartei, die hauptsächlich ihre Stimmen aus der oberen Mittelklasse und Oberklasse bezieht, hat demnach nur bei einer Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent noch Chancen auf den Wahlsieg. Für Oviedo scheint das Rennen insgesamt gelaufen. Am kommenden Sonntag dürfen rund 2.9 Millionen Wahlberechtigte in dem Land im Herzen Südamerikas von 7 bis 16 Uhr ihre Stimme abgeben. Eine Delegation von 70 Personen der Organisation amerikanischer Staaten wird Stimmabgabe und Auszählung von der Hauptstadt und fünf regionalen Büros aus beobachten.