Bolivien bittet Nachbarländer bei Vermittlung von innenpolitischer Krise

Datum: 05. April 2008
Uhrzeit: 00:01 Uhr
Ressorts: Südamerika
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Autor: Dietmar Lang
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Boliviens Präsident Evo Morales steht derzeit innenpolitisch unter Druck (Foto: pots.com.tw) Ab sofort werden Brasilien, Argentinien und Kolumbien zwischen der bolivianischen Regierung und der Opposition des Landes vermitteln. Dies gaben die drei Länder am Donnerstag bekannt. Am gestrigen Freitag flog der brasilianische Aussenminister Celso Amorim nach Bolivien, wo er auf den argentinischen Kanzler Jorge Taiana und den kolumbianischen Vizekanzler Camilo Reyes traf. Die Initiative für die Bildung der Gruppe mit dem informellen Namen „Gruppe der Freunde Boliviens“ ging direkt von bolivianischen Präsidenten Evo Morales aus.

Morales stösst seit Monaten innenpolitisch auf massiven Widerstand. Nach der Einführung einer neuen Verfassung, deren Rechtsgültigkeit stark umstritten ist, soll nun am 04. Mai durch ein Referendum endgültige Klarheit hergestellt werden. Mehrere von der Opposition regierte Provinzen haben sich mittlerweile für autonom erklärt und erkennen die neue Verfassung nicht an. Es handelt sich dabei um die reicheren Provinzen Pando, Beni, Santa Cruz und Tarija im Süden des Landes, in denen die Opposition vornehmlich von den dortigen Unternehmern und Industriellen gestellt wird. In Santa Cruz soll am 04. Mai zudem parallel eine Volksabstimmung zur Autonomie durchgeführt werden.

Die Regierungsvertreter der Nachbarstaaten waren am gestrigen Freitag zuerst mit Morales zusammen getroffen, bevor sie sich auf den Weg in die Provinzen machten, um dort mit den regionalen Gouverneuren und anderen Oppositionspolitikern zu sprechen. Brasilien, Argentinien und Kolumbien wollen mit ihrem Vorhaben die nach eigenen Angaben „die Demokratie des Landes stärken und die Beibehaltung der legal gewählten Regierung sicherstellen“. Dahinter stehen natürlich auch immense wirtschaftliche Interessen. Alle Länder sind auf bolivianisches Erdgas angewiesen.

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