Die diplomatische Krise zwischen Ecuador und Kolumbien schien ausgeräumt, nun giesst der Botschafter Ecuadors in Kolumbien, Francisco Suescum, erneut Öl ins Feuer. Seiner Aussage nach „ermorden kolumbianische Militärs oder Paramilitärs ecuadorianische Staatsbürger“. Diese würden dann danach der Öffentlichkeit als Guerrillakämpfer der kolumbianischen Rebellenbewegung Farc präsentiert.
Die Regierung Ecuadors fordert daher die Eröffnung einer Unteruchung um die genauen Todesumstände von einem der Toten des Angriffs vom 01. März aufzuklären. Kolumbien hatte ein Opfer als „Julián Conrado“ und Kämpfer der Farc identifziert, in Wahrheit soll es ich aber um den ecuadorianischen Zivilist Franklin Aisalia Molina handeln.
In einer Stellungnahme in der lokalen Presse erwartet Suescum nun entsprechende gerichtsmedizinische Ergebnisse. Laut seiner Regierung handele es sich bei Aisalia Molina um einen 38-jährigen Mechaniker, der seit dem 21. Februar 2008 als vermisst gemeldet ist.
„Ecuadorianische Staatsbürger werden von Militärs oder Paramilitärs Kolumbiens entführt und umgebracht und danach so verändert, dass sie wie Guerrillakämpfer aussehen“ erklärte der Botschafter im Fernsehsender TV Telesur.
Bei dem Angriff der kolumbianischen Streitkräfte auf ein Rebellenlager kurz hinter der Grenze Ecuadors kamen am 01. März über 20 Menschen ums Leben, darunter auch die Nr. 2 der Farc, Raul Reyes (mehr…). Die Grenzverletzung hatte eine Krise in Südamerika ausgelöst, in dessen Folge mehrere Länder, darunter Vernezuela, die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien eingestellt hatten. Erst bei einem Treffen der Rio-Gruppe in der dominikanischen Republik konnte diese dann beigelegt werden (mehr…). Allerdings hat Ecuador bislang die diplomatischen Beziehungen zu seinem nördlichen Nachbarn nicht wieder aufgenommen.
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