Südamerika und Europa verhandeln Freihandelsabkommen

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Datum: 07. Dezember 2013
Uhrzeit: 20:53 Uhr
Ressorts: Südamerika
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In den Ländern des südamerikanischen Wirtschaftsbündnisses Mercosur laufen die Vorbereitungen zu Verhandlungen mit der Europäischen Union (EU) auf Hochtouren. Ziel ist es, sich schon in Kürze auf das langersehnte Freihandelsabkommen zu einigen. Bereits Ende Dezember sollen die ersten Vorschläge dazu zwischen den beiden Blöcken ausgetauscht werden. Dabei sollen nach den Plänen der Verantwortlichen mindestens 90 Prozent der Importbarrieren auf beiden Seiten abgebaut werden.

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Bisher hielt die EU an Quotenregelungen und Subventionen in Bereich der Landwirtschaft fest, was den Ländern des Mercosur den Export von landwirtschaftlichen Produkten in die europäischen Länder erschwert. Umgekehrt räumte auch der Mercosur keine Erleichterungen beim Import von Industrieprodukten ein. Inwieweit die beiden Wirtschaftsblöcke von ihren Positionen abrücken werden, ist noch offen. Doch die Südamerikaner zeigen sich zuversichtlich. Mit Kanada, das ebenso ein großer Exporteur von landwirtschaftlichen Produkten ist, kam die Europäische Union unlängst überein, in den nächsten zehn Jahren 99 Prozent der Barrieren abzubauen.

Für Uruguay, Argentinien und Brasilien steht viel auf dem Spiel. Bisher waren sie angesichts der niedrigen Durchschnittseinkommen von der EU als Vorzugsländer eingestuft, was den Handel zu bevorzugten Tarifen ermöglichte. Ab Januar verlieren die drei Länder indes ihren Sonderstatus und werden als Länder mit mittleren oder hohen Einkommen klassifiziert. Das geringe Wirtschaftswachstum in den südamerikanischen Ländern und die anhaltende Weltwirtschaftskrise im Euro-Raum dürften dazu beitragen, dass die Verhandlungen nicht wie in den vergangenen 14 Jahren erneut ins Stocken geraten.

Doch auch ohne ein Freihandels-Abkommen nehmen die Transaktionen zwischen Mercosur und EU stetig zu. Zwischen 2002 und 2012 konnte ein Wachstum von 124 Prozent verzeichnet werden. Die EU gilt als größter Importeur von Produkten aus dem Mercosur und ebenso als größter Exporteur in den Wirtschaftsraum. Die Transaktionen erreichten zuletzt eine Volumen von 110 Millionen Euro, was nahezu 20 Prozent des gesamten weltweiten Handels des Mercosur entspricht. Für die Südamerikaner ist der europäische Markt somit von großer Bedeutung. Umgekehrt steht der Mercosur auf Platz acht der europäischen Export-Rangliste.

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