Der venezolanische Staatschef Hugo Chávez hat mit sofortiger Wirkung sämtliche diplomatische Beziehungen mit Kolumbien abgebrochen. Die Regierung in Caracas forderte zudem sämtliche kolumbianische Diplomaten auf, das Land binnen 72 Stunden zu verlassen. Zudem wurden die Grenztruppen des südamerikanischen Landes in höchste Alarmbereitschaft versetzt und die Botschaft in Kolumbien geschlossen.
Chávez reagierte mit den beunruhigenden Massnahmen auf die Geschehnisse bei einer Dringlichkeitssitzung der Organisation Amerikanischer Staaten in Washington (USA). In der von Kolumbien beantragten Versammlung wurden seitens der scheidenden Regierung Uribes Dokumente vorgelegt, welche die Präsenz von Lagern der Rebellenorganisation FARC auf venezolanischem Territorium beweisen sollen. Bogotá bezichtigte zudem die Regierung Chávez, die Präsenz der „kolumbianischen Terroristen“ zu dulden und eventuell sogar zu unterstützen.
Kolumbien forderte zudem die Einrichtung einer internationalen Kommission, welche die Existenz der Lager innerhalb der kommenden 30 Tagen überprüfen und nachweisen soll. Laut des kolumbianischen Botschafters bei der OAS soll es sich um rund ein Dutzend Einrichtungen sowie 1.500 Guerrillas handeln.
Venezuela hatte bereits vor Tagen die Vorwürfe als Lüge zurückgewiesen und erklärt, die USA hätten die Regierung in Bogotá aufgehetzt, einen Krieg anzetteln zu wollen. Die Regierung Uribes sei „kriegerisch, lügnerisch und aggressiv“, man werde die Grenzen und den Luftraum Venezuelas mit allen Mitteln verteidigen. Caracas spielte dabei auf einen Zwischenfall vor gut 2 Jahren an, als die kolumbianische Armee ohne Genehmigung die Grenze verletzt und ein Rebellenlager in Ecuador bombardiert hatte. Damals kamen 25 Personen ums Leben, darunter auch ein Anführer der FARC.
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