Die Organisation Amerikanischer Staaten will die Wiedereingliederung von Honduras in das Staatenbündnis von der unbehelligten Rückkehr des ehemaligen Präsidenten Manuel Zelaya in sein Heimatland abhängig machen. Dies erklärte der Generalsekretär der OAS, José Miguel Insulza, am Freitag.
Die OAS hatte Honduras vor 11 Monaten aufgrund des in dem zentralamerikanischen Land stattgefundenen Putsches ausgeschlossen. Staatspräsident Zelaya war in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von Militärs aus dem Schlaf gerissen und ins Ausland deportiert worden. Später kehrte er heimlich zurück und suchte wochenlang Zuflucht in der brasilianischen Botschaft. Nach internationalen Vermittlungen durfte er im Dezember unter diplomatischen Schutz erneut ausreisen. Derzeit hält sich er sich im Exil in der Dominikanischen Republik auf.
„Ich bin dafür, dass Honduras in die OAS zurückkehrt, aber nur wenn Manuel Zelaya ebenfalls zurückkehrt“ so Insulza gegenüber Journalisten auf einer Konferenz in Peru. „ich denke, der einzige Weg für viele Länder in Südamerika ist die Rückkehr von Zelaya nach Honduras und zwar in einer absolut ruhigen Form“ fügte er hinzu.
Brasilien und andere lateinamerikanische Staaten versagen derzeit Honduras die Rückkehr in die internationale Gemeinschaft, da sie weiterhin die Regierung unter Porfirio Lobo nicht anerkennen. Lobo wurde Ende November zum Präsidenten gewählt, die von den Putschisten geleitete Übergangsregierung hatte die vorgezogenen Neuwahlen organisiert.
Lobo hatte bislang lediglich zugesagt, Zeleya könne nach Honduras zurückkehren, wenn sich dieser für die Verbrechen des Machtmissbrauchs verantworte. Zelaya lehnte dies jüngst in einem Interview ab und erklärte, es sei „undurchführbar und ungerecht“, sich einem Tribunal von „Putschisten“ zu stellen.
Diverse Menschenrechtsorganisationen erklärten in den vergangenen Wochen, die seit Januar sich im Amt befindliche neue Regierung von Honduras verfolge auch weiterhin Anhänger des ehemaligen Präsidenten Zelaya.
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