Brasilien hat das Finale beim Konföderationen-Pokal in Südafrika erreicht. Der Seleção genügte am Ende einer schwachen Vorstellung gegen den Gastgeber ein Freistosstor in der 88. Minute durch den kurz zuvor eingewechselten Daniel Alves. Der Joker, der bereits im Finale der Copa Ámerica 2007 nach seiner Einwechselung ein Tor schoss und ein weiteres vorbereitete, wurde abermals seinem Namen gerecht. Am Sonntag trifft Brasilien im Endspiel auf die USA, die am Mittwoch überraschend den grossen Favortiten Spanien bezwangen.
Alles in allem lieferte die brasilianische Fussball-Nationalmannschaft ihr bislang schlechtestes Spiel im ganzen Turnier ab. Besonders nach der hochklassigen Partie gegen Italien erwartete man eigentlich gegen den Underdog, der sich als Gastgeber nicht für das Turnier qualifizieren musste, eine konditionelle und technische Überlegenheit des Südamerikameisters. Doch dieser startete nervös, unkonzentriert und liess der frenetisch durch tausende Vuvuzelas angefeuerten „Bafana Bafana“ besonders im Mittelfeld zuviel Raum. Zudem fand der brasiliansche Angriff keinerlei Konzept gegen das südafrikanische Abwehrbollwerk. Auch wenn die Gastgeber ebenfalls im Angriff nichts zustande bekamen, war der 0:0 Pausenstand noch durchweg als gerecht zu bezeichnen.
Auch in der zweiten Halbzeit drängte das vom Brasilianer Joel Santana trainierte Team auf das Tor des fünffachen Weltmeisters, blieb jedoch weitesgehend ungefährlich. Auf der Gegenseiten verpufften allerdings ebenfalls sämtliche Angriffsbemühungen von Kaká, Robinho und Luis Fabiano meist schon an der Strafraumgrenze. Hier schrie das Spiel nach Veränderung, Coach Carlos Dunga liess sich mit einer Auswechselung jedoch sehr viel Zeit. Erst in der 81. Minute erhielt dann Daniel Alves die Chance, in der Schlussphase der regulären Spielzeit noch einmal Akzente zu setzen. Der Linksaussen wurde überraschend für den Rechtsaussen André Santos eingewechselt.
In der 88. Minute bekam der Profi vom FC Barcelona dann seine grosse Chance. Sämtliche brasilianische Hoffnungen lagen auf ihm, als Brasilien nach einem Foul an Ramires einen Freisstoss zugesprochen bekam. Und Galvão Bueno formulierte es in seinem Live-Kommentar für den brasilianischen TV-Sender Rede Globo wie folgt (siehe Video): „Mach das jetzt, Daniel. Das ist dein Ball. Das ist dein Ball beim Konförderationen-Pokal. Das ist dein Moment, Daniel. Mach das jetzt, das ist dein Ball, Daniel. Der Schiedsrichter wird den Ball freigeben. Daniel wird nun schiessen. Das ist dein Ball Daniel.“
Der perfekt geschossene Freistoss drehte sich elegant an der Mauer vorbei und steifte auf seinem Weg ins Netz sogar noch den Innenpfosten. Südafrikas Torhüter Khune machte sich so lang er konnte, hatte aber keinerlei Chance. Der wohltuende Treffer markierte somit kurz vor Schluss die 1:0 Führung der Kanariengelben und den glücklichen Endstand gegen extrem tapfere und überraschend kämpferische Südafrikaner. Und für einen Moment konnte man tatsächlich den brasilianischen Jubel hören. Denn nach dem Tor verstummten für kurze Zeit sämtliche Vuvuzelas im mit 48.000 Zuschauern besetzten Ellis Park-Stadion in Johannesburg.