Die Fifa hat den Protest der ägyptischen Nationalmannschaft nach der Niederlage im Confed-Cup gegen Brasilien umgehend abgewiesen. Die „Pharaonen“ hatten offiziell Einspruch gegen die Entscheidung des englischen Schiedsrichters eingereicht, welcher der Seleção kurz vor Ende der Spielzeit einen Handelfmeter zusprach. Ägypten hatte in dem Protest zwar keinesfalls die Richtigkeit der Entscheidung des Schiedsrichters in Bezug auf den Strafstoss und den Platzverweis angezweifelt, jedoch aber die Art und Weise, wie der Unparteiische zu dieser Entscheidung gekommen sei.
Kurz vor Ende der Spielzeit hatte der ägyptische Spieler Ahmed El-Mohamadi einen Schuss von Lucio mit dem Oberarm abgewehrt und sich theatralisch auf den Boden fallen lassen. Dort hielt er sich mit schmerzverzerrten Gesicht den Kopf. Der herbeieilende Webb hatte zunächst auf einen normalen Eckstoss entschieden. Nach einer kurzen Rücksprache über das Intercom-System entschied er dann auf Strafstoss und stellte El-Mohamadi vom Platz. Den Elfmeter verwandelte Kaká zum 4:3 Siegtreffer und damit wichtigen Punktsieg für Brasilien (mehr…) in der Gruppenphase des diesjährigen Konföderationen-Pokals.
Ägyptens Trainer Hassan Shehata hatte nach dem Spiel offen die Vermutung geäussert, der Vierte Offizielle habe auf Schiedsrichter Howard Webb aus England nach Ansicht der Fernsehbilder über das Kommunikationssystem eingewirkt. Der Videobeweis wäre nach Fifa-Statuen nicht zugelassen. Webb gab am Dienstagvormittag Ortszeit gegenüber der Fifa neben dem normalen Spielbericht eine zusätzliche Stellungnahme ab.
Wie die Fifa inzwischen offiziell auf ihrer Webseite mitteilte, habe eine gründliche Analyse ergeben, dass „die fragliche Entscheidung in Zusammenarbeit des Schiedsrichters und des ersten Schiedsrichterassistenten Mike Mullarkey zustande kam“. Dieser habe einen ungestörten Blick auf das Geschehen gehabt und den Regelverstoß gegenüber dem Unparteiischen bestätigt. Bereits am Montagabend hatte Webb gegenüber brasilianischen Medien geäussert, er habe die Entscheidung ohne Einwirkung Dritter zusammen mit dem Linienrichter getroffen.