Ägypten hat angekündigt, gegen den Elfmetersieg Brasiliens bei der Fifa Protest einzulegen. Der fünffache Weltmeister bekam beim ersten Gruppenspiel beim Konföderationenpokal in Südafrika in der Schlussphase einen Strafstoss zugesprochen. Ägyptens Trainer Hassan Shehata vermutet nun, der Vierte Offizielle habe auf Schiedsrichter Howard Webb aus England nach Ansicht der Fernsehbilder über das Kommunikationssystem eingewirkt. Zuvor hatten der Unparteiische sowie der Linienrichter auf einen normalen Eckstoss entschieden.
Der zumindest aus ägyptischer Sicht umstrittenen Entscheidung war eine Rettungsaktion von Ahmed Al Huhamadi vorausgegangen, der auf der Torlinie beim Spielstand von 3:3 einen Schuss von Lucio mit dem Oberarm abgewehrt hatte. „Soweit ich weiß, gibt es keine Regel, die den Videobeweis erlaubt“ erklärte „Pharaonen“-Coach Shehata: „Wir gehen nicht gegen die Entscheidung des Schiedsrichters vor, sondern gegen die Art und Weise, wie sie gefällt wurde.“ Nach Berichten des brasilianischen Nachrichtenmagazins Globo soll Webb jedoch gegenüber einem Journalisten erklärt haben, dass von Dritten keinerlei Einflussnahme stattfand. Er habe die Entscheidung aus eigenem Ermessen getroffen.
Nach der ersten Entscheidung auf Eckball hatten fast alle brasilianischen Spieler auf den Schiedsrichter eingeredet und mit zahlreichen Gesten auf das Handspiel aufmerksam gemacht. Eventuell war dem Unparteiischen auch das schlechte Schauspiel von Huhamadi suspekt, der sich nach der Ballabwehr urplötzlich auf dem Rasen krümmte, mit schmerzverzerrten Gesicht den Kopf hielt und medizinische Betreuung anforderte. Webb revidierte seine Entscheidung, entschied auf Strafstoss und erteilte Huhamadi einen Platzverweis. Kaká verwandelte dem Handelfmeter schliesslich zum 4:3 Endstand (mehr…).