Analyse: Japan – Brasilien

Datum: 23. Juni 2006
Uhrzeit: 19:29 Uhr
Ressorts: Sport
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Autor: Dietmar Lang
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Weltmeister und WM-Favorit Brasilien hat sich im letzten Spiel in Gruppe F gegen Japan letztlich unbedrängt den Gruppensieg gesichert. Vor 65.000 Zuschauern in Dortmund bezwangen die Südamerikaner die Elf aus Asien mit 4:1 (1:1). Japan war durch einen Treffer von Angreifer Keiji Tamada (34. Minute) zunächst überraschend in Führung gegangen, ehe Ronaldo in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 1:1 markiert hatte.

Im zweiten Spielabschnitt erzielten dann Juninho (54.), Gilberto (59.) und erneut Ronaldo (81.) die weiteren Treffer für den fünfmaligen Weltmeister. Brasilien trifft damit als Gruppenerster im Achtelfinale am kommenden Dienstag in Dortmund auf Ghana, den Zweiten der Gruppe E. Japan ist als Gruppenvierter aus dem Turnier ausgeschieden. Im zweiten Spiel des Abends trennten sich Kroatien und Australien 2:2.

Brasiliens Trainer Carlos Alberto Parreira hatte seine Elf im Vergleich zum Spiel gegen Australien auf fünf Positionen verändert: Cafu, Roberto Carlos, Adriano, Emerson und Zé Roberto saßen auf der Bank. Für sie spielten Cicinho, Gilberto, Gilberto Silva, Juninho und Robinho. Wie in den beiden Partien zuvor kam auch Ronaldo als Sturmpartner Robinhos von Beginn an zum Einsatz.

In der Anfangsphase des Spiels gaben die Brasilianer ihrem Publikum zunächst erneut nicht wirklich Aufschluss, zu welchen Leistungen sie bei der WM in der Lage sein könnten. Erstmals gefährdete Robinho in der 16. Minute das japanische Tor mit einem Weitschuss von der Strafraumgrenze. Vier Minuten später war es Ronaldo, der – diesmal sehr flink – die bis dato beste Gelegenheit der Brasilianer herausspielte.

Die japanische Elf beschränkte sich voller Ehrfurcht auf gelegentliche, weitgehend harmlose Konter, und so entwickelte sich mit zunehmender Dauer ein Spiel auf ein Tor – das des japanischen Schlussmanns Yoshikatsu Kawaguchi. Ihre Überlegenheit auch in Tore umzusetzen fiel den Brasilianer allerdings schwer – auch, weil die Japaner teilweise zu Elft verteidigten.

Umso überraschender dann die Führung für die Elf ihres brasilianischen Trainers Zico: In der 34. Minute schickte Abwehrspieler Santos seinen Stürmer Keiji Tamada auf der linken Seite steil in den brasilianischen Strafraum – und Tamada verwandelte den Ball tatsächlich aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Asiaten. Doch die Brasilianer zeigten sich davon nur mäßig beeindruckt. Allerdings dauerte es bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte, ehe ausgerechnet der zuletzt so viel gescholtene Ronaldo per Kopf zum Ausgleich für Brasilien traf.

In der zweiten Halbzeit bot sich dasselbe Bild wie zum Ende der ersten Hälfte. Der sehr spielfreudige Ronaldo verpasste nach einer feinen Staffette die brasilianische Führung (51.). Zwei Minuten später war es dann allerdings soweit: Ein wuchtiger Weitschuss von Juninho brachte die Führung für die Selecao.

Der Widerstand der Elf aus Nippon schien nun gebrochen, eine halbe Stunde vor Spielende. Gilberto, der Verteidiger von Hertha BSC Berlin, war es, der Brasiliens dritten Treffer erzielte. Auf der rechten Abwehrseite der Japaner setzte er sich durch und schob den Ball aus neun Metern ins lange Eck.

In der 81. Spielminute durfte Ronaldo, dessen Übergewicht in Brasilien wie eine Staatsaffäre behandelt worden war, seinen persönlichen Tiumph feiern. Der Stürmer von Real Madrid schloss eine schönen Doppelpass-Staffette mit Juan zu seinem zweiten Treffer an diesem Abend ab und egalisierte mit seinem insgesamt vierzehnten WM-Treffer den Tor-Rekord von Gerd Müller.

(Quelle: Netzzeitung)

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