Der Präsident des brasilianischen Fussballverbandes CBF, Ricardo Teixeira hat in einem Interview erstmal über ein eventuelles Aufhören gesprochen. Im Gespräch mit „Paraná-Online“ sprach er über die Weltmeisterschaft im Jahr 2014 und seine persönliche Zukunft. Teixeira verteidigte zunächst sein Land als Ausrichter des wichtigsten Fussballturniers der Welt und garantierte, den Vertrag mit dem Trikot-Ausstatter Nike neu zu verhandeln, welcher vor kurzer Zeit wesentlich lukrativere Abkommen mit anderen Nationalmannschaften bekannt gegeben hat.
„Das Projekt der Weltmeisterschaft ist sehr wichtig für ein Land, welches sich stets höheren Herausforderungen stellt. Da hält man inne und fragt sich: Geht nun alles wieder von vorne los? Oder was kann zukünftig passieren? Ich verlasse den CBF im Januar 2015!“ so der 60-jährige im Interview.
Teile der Öffentlichkeit sehen weiterhin grosse Einschränkungen bei der Realisierung einer Weltmeisterschaft in Brasilien. Viele bemänglen vor allem die fehlende öffentliche Sicherheit. Teixeira erläuterte dazu einige interessante Punkte, warum das Event doch stattfinden sollte.
Bei der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien z.B. bekamen die Menschen dort endlich Farbfernsehen, so Teixeira in Bezug auf den Innovationsschub, der von einer solchen Veranstaltung ausgeht. In Brasilien ist der Bau einer Mêtro geplant, und zwar mit längeren Streckenabschnitten. Zudem sollen die Stadien Mineirão, Maracanã und Brasília reaktiviert werden, ohne die Brasilien die WM gar nicht ausrichten könnte.
Im Bezug auf die Sicherheit wird sich die Situation logischerweise verbessern. Aber das Problem Brasilien sei mit dem in Deutschland nicht zu vergleichen. Brasilien habe das Problem der Überfälle. Daher muss die Polizei grundlegend umstrukturiert werden inkl. vieler neuer Beamter, dann könnte innerhalb eines Monats das Problem gelöst sein.
Doch auch das Thema Finanzen selbst wurde angeschnitten. Bezüglich die Situation, dass das Organisationskommitee ohne öffentliche Gelder auskommen muss, erläuterte er, dass die Ausgaben monatlich von der Fifa und der Exekutivkommission geprüft werden. Rund 400 Millionen US-Dollar stehen zur Verfügung. Kein Cent kommt dabei vom Staat und das Geld wandert auch nicht in die Kassen des CBF, so Teixeira. Zudem gibt es mittlerweile von der Fifa genehmigte Sponsoren, deren Gelder ebenfalls garantiert sind.
Das es vielleicht doch Skandale geben könnte, beunruhigt den Präsidenten nicht. Man werde alles kontrollieren, doch überzogene Rechnungsstellungen können immer und überall passieren. Dies ist nach Aussage von Teixeira auch in Deutschland oder der USA der Fall. Der CBF hat vornehmlich die Aufgabe, die initiierten Projekte zu begleiten und zu kontrollieren. Sollten die Anforderungen an einer Stelle nicht eingehalten werden, so muss man sich nach einer Alternative umsehen, so der Präsident abschliessend.