Brasilien ist aus dem Rennen. Nach der 2:1-Niederlage im Viertelfinale gegen Belgien laufen die Analysen. Die Seleção habe gut gespielt, sagt Trainer Tite. Aber die Belgier waren besser. Enttäuschung und Frustration herrschen nicht nur unter den Spielern.
„Es ist hart, das zu sagen, aber es war ein großartiges Spiel“, sagte Tite bei der Pressekonferenz nach der Niederlage im russischen Kasan. Die Statistiken zeigen, dass die Brasilianer mehr Ballbesitz hatten und für mehr Torchancen gesorgt haben. Auf das Tor geschossen haben die Brasilianer neunmal. Am belgischen Torwart Courtois vorbei im Netz versenken konnten sie den Ball aber nur einmal. „Courtois war illuminiert“, sagt Tite. Er räumt aber auch ein, dass die „Roten Teufel“ Kompetenz und Effektivität gezeigt haben.
Beide Mannschaften hätten Qualität gezeigt, so Tite. Fehler gab es trotzdem. Anders als beim Spiel gegen Mexiko hat dieses Mal die Abwehr nicht geglänzt. Es gab verpatzte Pässe und es fehlte Nervenstärke.
Die Erwartungen, dass die Canarinhos die Hürde der Belgier nehmen werden, waren hoch. Umso größer ist die Enttäuschung der Brasilianer über die Niederlage. Es bleibt der Trost, dass die Seleção ihr Bestes versucht hat. Die Kritiken im eigenen Land fallen zurückhaltend aus. Es sei das „Projekt Hexa“ das zählt, das Projekt, den sechsten Fußball-WM-Titel zu erreichen. Das läuft jetzt weiter.
Geht es nach dem Wunsch vieler Brasilianer, soll das Projekt von Tite weiter geführt werden. Auch vom brasilianischen Fußballverband CBF wurde kurz nach dem WM-Aus verlautbart, dass dieser an Tite als Trainer festhalten wolle. Tite selbst will dazu vorerst noch nichts sagen. Er stecke noch zu sehr in den Emotionen des Spiels, sagte dieser.