Angélica Kvieczynski, Brasiliens Medaillenhoffnung in der Rhythmischen Sportgymnastik, konnte bei den diesjährigen Panamerikanischen Spielen nicht ganz an die Erfolge der letzten Ausgabe anknüpfen. Mit zwei Bronzemedaillen in Einzeldisziplinen konnte die 23-jährige zwar erneut Edelmetall einheimsen, in der Gesamtwertung musste sie sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. In Guadelajara vor vier Jahren hatte sie im Gesamtklassement noch Bronze in Empfang genommen als auch Bronze mit Ball und Reifen sowie Silber mit den Keulen errungen.
Überragender Star auf der Matte im Toronto Coliseum war die US-Amerikanerin Laura Zeng, die alle fünf Goldmedaillen abräumte. Sowohl mit dem Ball, den Keulen, dem Reifen und dem Band liess sie der Konkurrenz keine Chance und setzte sich nach dem Gesamtsieg auch überlegen in den Finals der Einzelwertungen durch. Kvieczynski, die vor allem der Olympiade 2016 im eigenen Land entgegenfiebert, schaffte es mit dem Reifen und mit dem Band aufs Treppchen. Mit den Keulen belegte sie Rang 5, mit den Ball am Ende Platz 6.
Trotz allem zeigte sich die Gymnastin aus der Kleinstadt Toledo im brasilianischen Bundesstaat Paraná zufrieden mit dem Ergebnis. „Ich bin sehr glücklich mit meinem Wettbewerb. Ich denke, ich kann mich bis zu den Weltmeisterschaften noch etwas verbessern, aber im Moment ist das Niveau sehr gut. Bei den Panamerikanischen Spielen ist das Niveau extrem hoch. Die USA, Kanada und Mexiko haben enorm viel investiert. Sie trainieren außerhalb ihres Landes, die aus den USA in Russland, die Mexikanerinnen in Bulgarien. Sie sind dadurch einen Schritt voraus, aber ich bin nahe dran und das ist sehr wichtig“ hatte Kvieczynski bereits nach der ersten Bronzemedaille am Sonntag (19.) betont.
Die heutige Bronzemedaille, bereits ihre sechste bei Panamerikanischen Spielen, widmete „Angel“ freudestrahlend in einer kurzen Videobotschaft ihren Fans in der Heimat. Zudem war es die 100. Medaille Brasiliens bei den diesjährigen Kontinentalmeinsterschaften. Die sympathische Brasilianerin blickt nun voller Motivation auf die WM im September. Obwohl Brasilien als Gastgeber bei der Olympiade 2016 einen Startplatz sicher hat, will Kvieczynski in Stuttgart durch die eigene Leistung die Qualifikation für die Olympischen Spielen meistern. Dafür strebt sie einen Platz unter den besten Zehn an.
Dort im Südwesten Deutschlands wird dann auch die brasilianische Nationalmannschaft der Rhythmischen Sportgymnastik um Olympia kämpfen. Die sechs jungen Frauen hatten in Toronto für wahre Begeisterungsstürme auf den Rängen gesorgt und ihre Leistungen mit drei Medaillen gekrönt. Gold gab es sowohl in der Gesamtwertung (fünf Bänder sowie sechs Keulen und zwei Reifen) als auch in der Einzelwertung mit fünf Bändern. In der Einzelwertung mit Keulen und Reifen mussten sich die grüngelbe Equipe jedoch den USA geschlagen geben.