Geht es nach dem Willen der Umweltschützer, soll der Muriqui zum Maskottchen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro werden. Der Muriqui (Brachyteles) ist ein vom Aussterben bedrohter Affe. Obwohl er als größter Primat Amerikas gilt, ist er bisher wenig bekannt. Das soll sich ändern, befindet auch Schauspieler Harrison Ford, der die Kampagne zum Maskottchen unterstützen soll.
Der brasilianische Panda, wie der Muriqui von den Tierschützern auch bezeichnet wird, kann bis zu 1,20 Meter groß werden, wobei sein Schwanz länger als der Körper ist. Von den in Deutschland unter dem Namen Spinnenaffen bekannten Tieren, die hoch oben in den Wipfeln der Bäume leben gibt es zwei Arten, den Muriqui-do-norte und den Muriqui-do-sul. Beide sind vom Aussterben bedroht. Es wird geschätzt, dass es vom Muriqui-do-norte in ganz Brasilien nur noch 1.700 Tiere gibt. Sein größter Bestand wurde im Bundesstaat Minas Gerais verzeichnet. Doch auch dort hat er es immer schwerer. Aufgrund seiner Größe benötigt er ein ausgedehntes Waldgebiet um zu überleben. Von seiner Heimat, dem Atlantischen Regenwald, sind jedoch nur noch wenige Prozent übrig.
Um den Primaten besser zu schützen und bekannter zu machen, hat die staatliche Umweltschutzbehörde ICMBio 2011 bereits einen nationalen Plan auferlegt, der unter anderem auch touristische Beobachtungstouren vorsieht. Dem Tier angenommen haben sich auch verschiedene Nichtregierungsorganisationen wie die “Conservação Internacional” oder die “Preserve Muriqui”.
Beide NGOs würden den Muriqui gerne als Maskottchen der Olympischen Spiele sehen. Er hat allerdings eine starke Konkurrenz. Im Gespräch ist ebenso der Mico-leão-dourado, das goldene Löwenäffchen, das bereits den 20 Reais-Schein der brasilianischen Währung ziert.
Ob mit der Wahl zum Olympia-Maskottchen der Bestand tatsächlich erhalten oder sogar vergrößert werden kann, ist zweifelhaft. Kritiker verweisen darauf, dass sich an der Situation des Kugel-Gürteltiers, welches seit Ende 2012 als “Fuleco” benanntes Maskottchen der Fußball-WM internationale Aufmerksamkeit bekommt, bislang kaum etwas geändert hat.