Bei der FIFA-Fußballweltmeisterschaft gibt es Probleme. Die Stadien sind nicht fertig, die Straßen und Flughäfen nicht ausgebaut und die Investitionen steigen in immer höhere Sphären. Dass sich ähnliche Bericht auch nach der Endrunde im Sommer wiederholen, dafür sorgen die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.
Rund zweieinhalb Jahre vor Beginn sind weite Teile des Etats für die Sommerspiele noch unbekannt. Die staatliche Olympia-Koordinierungsstelle APO (Autoridade Pública Olímpica) legte nun einen Etatplan vor, der Ausgaben in Höhe von 5,6 Milliarden Reais (rund 1,7 Milliarden Euro) vorsieht. Dafür sollen Wettbewerbsstätten teilweise durch öffentlich-private Partnerschaften geschafft und renoviert werden.
Der Haken: Von der geplanten Summe sind nur 24 der insgesamt 52 Projekte enthalten, da zum Beispiel der Wettkampfort Deodoro im Norden Rios erst im April ausgeschrieben werden soll.
Rund zweieinhalb Jahre vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio sind weite Teile des Haushalts noch unbekannt. Von staatlicher Seite sollen nun alle sechs Monate die Haushaltsentwicklungen bekannt gemacht werden.
Das Lokale Organisationskomitee hatte in der vergangenen Woche einen eigenen Etat vorgelegt. Mit Hilfe von Sponsorengeldern umfasst dieser sieben Milliarden Reais (rund 2,1 Milliarden Euro). Hinzukommen Gelder aus dem privaten Sektor, aus Ticketverkäufen, Lizenzgebühren und Zuschüssen durch das Internationale Olympische Komitee (IOC).
In zwei Monaten soll ein dritter Etat hinzukommen, der bereits vor Olympia geplant war. Hierin enthalten sind Projekte deren Nutzen nicht direkt in Zusammenhang mit den Spielen stehen, diesen aber zu Gute kommen. Darunter befindet sich auch die Säuberung der Guanabara-Bucht, dem Olympia-Segelrevier.
APO-Präsident Fernando Azevedo e Silva erklärte, dass die Projekte bereits weit fortgeschritten seien und nur Bauvorhaben getätigt werden, die ohne die Olympischen Spiele nicht realisiert worden wären. Darunter befindet sich auch das Olympische Dorf in Barra da Tijuca, welches durch private Geldgeber mit 2,9 Milliarden Euro beziffert wurde und auf dem ehemaligen Gelände der Formel-1-Rennstrecke von Jacarepaguá entstehen soll. Neben dem Herz Barra da Tijuca finden die Spiele in der Region Copacabana, dem Maracanã-Stadion sowie Deodoro statt. Auch Projekte im Viertel Copacabana sind noch nicht ausgeschrieben.
In der vergangenen Woche hatte IOC-Präsident Thomas Bach die Vorbereitungen ausdrücklich gelobt. Es seien bereits „große Fortschritte“ erkennbar: „Das Organisationskomitee hat sehr gut gearbeitet und Präsidentin Dilam Rousseff weiß, dass die Zeit ein wichtiger Faktor ist.“
Zu den XXXI. Olympischen Spielen werden unter dem Motto „Viva a sua paixão“ – „Lebe Deine Leidenschaft“ insgesamt 10 500 Athleten aus 205 Ländern in Rio de Janeiro erwartet. Die Eröffnung und die Abschlussfeier sollen im Maracanã stattfinden.