Carlos Alberto Parreira ist eine WM-Legende in Brasilien. Als Fitnesstrainer trug er seinen Teil zum WM-Sieg 1970 bei, als hauptverantwortlicher Trainer führte er die brasilianische Nationalmannschaft 1994 zum Sieg in den USA. Nun hat er, heute immerhin Technischer Direktor der Seleção, scharfe Kritik am Stande der Vorbereitungen geübt.
Aber auch die Massendemonstrationen bereiten dem Direktor Sorgen. Am Wochenende endeten Proteste in São Paulo erst wieder gewalttätig. „Wenn die Spieler sich damit beschäftigen, verlieren sie den Blick aufs Wesentliche. Konzentrieren wir uns darauf, den Titel zu gewinnen. Alles andere ist Sache der Behörden“, erklärte er.
Die Behörden bekamen noch weitere Kritik ab. „Wir haben eine Chance verpasst, der Welt ein anderes Brasilien zu zeigen“, sagte er dem Radiosender ‚CBN’ weiter zum Stande der Vorbereitungen. „Es gibt noch Ausschreibungen für März, drei Monate vor der WM“, kritisierte der 70-Jährige den mangelnden Ausbau der Flughäfen: „Das ist ein schlechter Witz. Man hat uns die WM vor sieben Jahren gegeben, und erst jetzt werden Bauten für die Flughäfen vergeben?“ Dies sei ein „totales Versäumnis“.
Mit insgesamt sechs WM-Teilnahmen ist Parreira Rekordtrainer bei diesem Wettbewerb. Insgesamt hat er sogar sieben Teilnahmen, da er 1970 als Konditionstrainer mit dabei war. „Die Fans brauchen Flughäfen, Sicherheit, Komfort, Transport“, sagte er weiter: „Alle haben davon gesprochen, dass dieses Turnier ein Vermächtnis hinterlassen werde. Vielleicht für 2016, 2018 oder 2020. Aber bei dieser WM wird nichts fertig sein.“