Ein brasilianisches Gericht hat entschieden, dass die langjährigen Sitzplatzbesitzer im Maracanã auch die Spiele der FIFA-Weltmeisterschaft besuchen dürfen. Ihre Abonnements haben demnach auch für die Endrunde in diesem Sommer Gültigkeit.
Das Gericht gab fünf Klägern Recht, im legendären Maracanã auch die Spiele im Sommer verfolgen zu dürfen, obwohl Brasilien die Ticketrechte komplett an den Weltfußballverband FIFA abgetreten hatte. Dieser Schritt verletzte nach Auffassung des Gerichts jedoch die Rechte Abonnenten.
Zudem muss der Bundesstaat Rio de Janeiro den Abonnenten eine Entschädigung für das Verpassen der Wiedereröffnung des renovierten Stadions und der Spiele des Confederations Cup im vergangenen Jahr zahlen.
Hintergrund der Klage war eine Aktion aus dem Jahr 1940. Damals haben die Bauherren des Maracanã die Sitzplätze in der Arena verkauft. So sollte der Bau des Estádio Jornalista Mário Filho finanziert werden. Erst liefen diese Abonnements für fünf Jahre, doch 1942 wurden die Besitztitel bis zum Tode der Finanziers ausgedehnt. Bedingung war, dass sie in jedem Jahr einen bestimmten Betrag an den Betreiber des Stadions zahlten.
Lokalen Medien zufolge seien noch immer knapp 5.000 Menschen in Besitz eines Sitzplatzes. Diese dürfen nun bei der WM die Spiele genießen. In Rio de Janeiro werden insgesamt sechs Partien, darunter das Finale am 13. Juli 2014 ausgetragen. Die brasilianische Nationalmannschaft könnte erst im Endspiel in der Karnevals-Metropole antreten.