WM in Brasilien wird teuerste Endrunde aller Zeiten

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Datum: 23. Dezember 2013
Uhrzeit: 11:50 Uhr
Ressorts: Sport
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Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 rückt immer näher und damit stehen auch die WM-Stadien im Gastgeberland Brasilien immer mehr im Vordergrund. Bauverzögerungen sorgen auf der einen Seite für immer neue Sorgen, aber auch die Millionen, die unter anderem in die Spielorte investiert worden, werden stark kritisiert.

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Wie das Beratungsunternehmen KPMG errechnet hat, befinden sich von 20 teuersten Stadien der Welt gleich die Hälfte im Land des WM-Gastgebers. Bereits zuvor haben mehrere europäische Einrichtungen ausgerechnet, dass Brasilien mehr Geld für die Endrunde ausgibt als Deutschland 2006 oder Südafrika 2010. Außerdem seien die Investitionen für ein solches Turnier noch nie so hoch gewesen wie für die WM 2014.

Das Beratungsunternehmen verglich nicht den Gesamtwert der Stadien, sondern den Sitzplatzpreis im Zusammenhang mit den Baukosten bzw. dem Wert der Arena. Demnach liegt das renovierte Wembley-Stadium in London mit 10.100 Euro pro Sitzplatz vorn, gefolgt von dem ebenfalls in London befindliche Emirates, dem Heimstadion des FC Arsenal. Fans von Mesut Özil und Co müssen 7.200 Euro pro Sitzplatzkarte ausgeben. Auf dem dritten Rang erscheint mit dem Mané Garrincha in Brasília bereits das erste brasilianische Stadion. Hier muss man knapp 6.200 Euro bezahlen. Das Maracanã in Rio de Janeiro steht an siebenter Stelle und ist damit noch vor der AllianzArena in München. Das Stadion von Manaus beschließt die Top Ten des Rankings, dessen Preise mit dem des St. Jakob-Parks in Basel vergleichbar sind.

Erschreckend an diesem Ranking sind nicht nur die Zahlen, sondern auch, dass bis auf das Finalstadion in Rio de Janeiro keine der Arenen eine gesicherte Zukunft haben, obwohl sie so teuer sind. Weder in Brasília noch in Manaus spielen Erstligisten. In der Stadt im Amazonas denkt man gar an alternative Lösungen wie den Baus eines Gefangenentribunals im Stadion.

Auch das brasilianische Braudel-Institut stellte in Zusammenarbeit mit der dänischen Nicht-Regierungsorganisation „Play the Games“ ein Ranking auf. Hiernach kostet eine Sitzplatzkarte für ein Spiel der WM 2014 knapp 4.200 Euro. Damit sind die Kosten für die vergangenen drei Endrunden im Schnitt signifikant überstiegen. In Südafrika lag der Preis bei 3.800 Euro, in Japan und Südkorea 2002 bei 3.650 Euro und in Deutschland 2006 sogar nur bei 2.480 Euro.

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