Brasilien hat am Sonntag (12.) durch Yana Marques sensationell die Bronzemedaille im Modernen Fünfkampf der Frauen gewonnen. Die 28-jährige musste sich mit 5.340 Punkten faktisch erst auf der Zielgeraden Laura Asadauskaite aus Litauen (5.408 Punkte) und Samantha Murray aus Großbritannien (5.356 Punkte) geschlagen geben.
Für Brasilien bedeutet der sensationelle und völlig überraschende Medaillengewinn im letzten der diesjährigen 302 olympischen Wettbewerbe das 17. Edelmetall. Die 259 Athleten des größten südamerikanischen Landes konnten in den vergangenen 16 Tagen in 32 Wettbewerben insgesamt dreimal Gold, fünfmal Silber und achtmal Bronze entgegen nehmen.
Marques war am Sonntagmorgen in den aus vier Einzelwettbewerben bestehenden Wettkampf überraschend gut gestartet. Bereit im Fechten „Jeder gegen Jeden“ belegte sie einen hervorragenden sechsten Platz. Auch beim anschliessenden 200 Meter Freistil-Schwimmmen belegte sie Rang 6, womit sie sich in der Gesamtwertung auf den 2. Platz verbesserte. Nach dem Springreiten, wobei hier die Pferde den Teilnehmerinnen zugelost werden, zog sie mit der späteren Olympiasiegerin gleich und startete daher auch gemeinsam mit ihr in den letzten Kombinations-Wettbewerb aus Crosslauf und Schiessen mit der Luftpistole.
Dort jedoch zeigte Asadauskaite die deutlich besseren läuferischen Fähigkeiten und zog klar davon. Auch die mit Heimvorteil ausgestattete bis dato drittplatzierte Britin konnte wichtige Sekunden aufholen und der Brasilianerin dadurch in der letzten Runde noch die Silbermedaille streitig machen. Im direkten Vergleich war jedoch Marques beim Schiessen deutlich besser gewesen. Im letzten Wettbewerb müssen am Ende drei Runden je 1.000 Meter Crosslauf absolviert werden, wobei jeweils am Anfang der Runde mit der Luftpistole eine zehn Meter entfernte Scheibe fünfmal getroffen werden muss.
Der moderne Fünfkampf, der für Männer erstmalig 1928 und für Frauen im Jahr 2000 ausgetragen wurde, erfordert durch die unterschiedlichen Disziplinen von den Athleten nur körperliche Fitness sondern auch Konzentrationsfähigkeit, Technik und geistige Ruhe. Bislang konnte Brasilien sowohl im Männer- als auch Frauenwettbewerb noch nie eine Medaille gewinnen.