Brasiliens erster Olympiasieg im Fussball ist so nah wie seit fast einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Am Dienstag (7.) bezwang die Seleção im Halbfinale des olympischen Fußballturniers Südkorea mit 3:0 (1:0) und spielen erstmalig seit 24 Jahren wieder um die Goldmedaille. Es ist der dritte Finaleinzug bei einer Olympiade, 1984 und 1988 scheiterte man Frankreich und der damaligen UDSSR.
Gegner in der mit Spannung erwarteten Partie am kommenden Samstag (11.) im Wembley-Stadion ist Mexiko. Für die „Tri“ ist es der erste Finaleinzug, selbst ins Halbfinale war man erstmalig in diesem Jahr gelangt. Die Seleção hingegen war zum sechstem Mal in die Runde der letzten Vier eingezogen. Die Bilanz ist mit dem Sieg über die Asiaten nun ausgeglichen, bei den drei Niederlagen konnte man sich jedoch anschliessend im Spiel um Bronze 1996 gegen Portugal und 2008 gegen Belgien das Edelmetall sichern.
Um jedoch am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und brasilianische Fußballgeschichte zu schreiben, wird sich das Team von Trainer Mano Menezes nochmals steigern müssen. Gegen Südkorea war man überraschend schwach gestartet und konnte erst nach gut 15 Minuten den Rhythmus finden. Bis dahin hatten sich die eigentlich harmlosen Asiaten mehrere gute Torchancen erarbeiten können, welche die Mannschaft rund um Jungstar Neymar leicht hätten in Rückstand bringen können. Erst gegen Mitte der ersten Halbzeit kam die Seleção besser ins Spiel, nutzte die technische Überlegenheit und ging letztendlich in der 38. Minute durch Rômulo verdient mit 1:0 in Führung.
Auch in der zweiten Halbzeit war Brasilien die spielbestimmende Mannschaft, wobei gerade Neymar über die linke Seite immer wieder gefährliche Angriffe einleitete. Seiner Finesse war es auch zu verdanken, dass die Seleção gegen die weiter aufopferungsvoll kämpfenden Südkoreaner in der 57. Minute das 2:0 durch Leandro Damião erzielen konnte. Dieser legte nur sieben Minuten später erneut nach Vorarbeit von Neymar nach und markierte durch seinen Treffer in der 64. Minute den späteren Endstand von 3:0. In der Folgezeit fuhren die Kanariengelben ihr Engagement deutlich zurück, versuchten bis zum Schlusspfiff den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten und Kräfte für das bevorstehende Finale zu sparen.