Der Brasilianer Arthur Zanetti hat am Montag (6.) bei den olympischen Spielen in London sensationell Gold im Kunstturnen geholt. Der 22-jährige setzte sich im Finale an den Ringen klar gegen Titelaspiranten Yibing Chen aus China und den Italierner Matteo Morandi durch.
Zanetti lieferte er perfekte Darbietung, machte keinen Fehler und wurde am Ende dafür mit der Note 15.900 belohnt. Der aus São Caetano do Sul stammende Brasilianer war als letztes im achtköpfigen Teilnehmerfeld gestartet und räumte das Feld damit sprichwörtlich von hinten auf. Den bis dato führenden Chen (15.800 Punkte) verdrängte er damit auf Silber, Morandi (15.733 Punkte) rutschte auf Bronze ab.
Freudestrahlend nahm Zanetti wenig später die zweite Goldmedaille für Brasilien in Empfang und lauschte anschliessend gerührt der Nationalhymne. Experten hatten schon im Vorfeld das Potenzial des Kunstturners hervorgehoben und einen Medaillenrang für möglich gehalten. Dass es gegen die bekannt starke Konkurrenz jedoch für Gold reichen würde, darauf wollte wohl niemand wetten.
Für das brasilianische Kunstturnen ist der Erfolg des beste Ergebnis in seiner Geschichte. Das größte Land Südamerikas war in London 2012 bei den Männern mit Diego Hypólito und Sergio Sasaki noch im Einzel am Boden und im Mehrkampf vertreten. Doppelweltmeister Hypólito patzte jedoch bereits in der Qualifikation und schied frühzeitig aus, Sasaki holte im Finale einen überraschend guten 10. Platz.