Troféu Brasil mit Topstars im Kunstturnen und Rhythmischer Sportgymnastik

Sporthalle Toledo

Datum: 25. Mai 2012
Uhrzeit: 18:47 Uhr
Ressorts: Sport
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Autor: Dietmar Lang
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Die „Troféu Brasil de Ginástica“ wartet in diesem Jahr mit der nationalen Topelite im Kunstturnen und der Rhythmischen Sportgymnastik auf. Die wichtigste Meisterschaft des Jahres in diesen Sportarten findet erstmalig in Toledo im Bundesstaat Paraná statt. Die Vergabe der dreittägigen Wettbewerbe in die Provinzstadt im Südwesten des Landes dürfte dem Erfolg einer Lokalmatadorin zu verdanken sein: Angélica Kvieczynski.

Denn die 20-jährige hatte nicht nur in ihrer Heimatstadt durch vier Medaillen bei den panamerikanischen Spielen 2011 in Guadelajara für Furore gesorgt. Auch weit über die Provinzgrenzen hinaus ist die sympathische Sportlerin inzwischen bekannt. Bei der Vergabe der Meisterschaften nach Toledo dürfte sie durch ihre Erfolge ein nicht unwesentliches Gewicht in die Wagschale gelegt haben. Zudem ist die Stadt am Dreiländereck von Brasilien, Argentinien und Paraguay für die exzellente Nachwuchsarbeit bekannt. Rund 1.900 Jungen und Mädchen sind hier in der Sportgynastik aktiv. Die kostenlosen Trainingseinheiten unter dem Motto „Atleta do Futuro“ (Athlet der Zukunft) werden von der Stadtverwaltung und lokalen Vereinen in Zusammenarbeit mit der Industrie finanziert.

Nun also findet die „Troféu Brasil“ erstmalig in Toledo statt – und dies bedeutet einige Aufregung in dem Ort mit rund 120.000 Einwohnern. Die städtische Sporthalle Alcides Pan mit seinen rund 5.000 Sitzplätzen dürfte am Freitagabend bei der Eröffnungszeremonie gut gefüllt sein, nehmen doch alleine schon 400 Kinder an der Präsentation teil. All diese stammen aus den über die ganze Stadt verteilten Gruppen und haben in den vergangenen Wochen intensiv an der Choreographie gearbeitet.

Für die Profis wird es erst ab Samstagmorgen ernst. Während der Donnerstag und Freitag dem Training und der Eingewöhnung vorbehalten war, steht das Wochenende ganz im Zeichen der Medaillen. 97 Athleten aus ganz Brasilien sind angereist, darunter zahlreiche Olympiateilnehmer und solche, die auf ein Ticket nach London hoffen dürfen.

In letzter Minute verletzt absagen musste Doppelweltmeister im Kunstturnen Diego Hypólito, doch auch ohne ihn ist das Teilnehmerfeld mehr als hochkarätig. Mit Sergio Sasaki als Allrounder in der artistischen Sportgymnastik ist bei den Männern noch ein weiterer Teilnehmer der kommenden Olympiade am Start.

Bei den Frauen findet man gleich zahlreiche Olympioniken: die Mannschaft der Kunstturnerinnen, die sich beim vorolympischen Wettbewerb im Januar dieses Jahres das Ticket für Brasilien sicherte, ist mit Daniele Hypólito (Olympia 2000,2004,2008), Daiane dos Santos (2004,2008), Jade Barbosa (2008), Ethiene Franco (2008) sowie Bruna Leal und Adrian Gomes faktisch vollständig vertreten. Fünf davon werden vermutlich im Juli vom brasilianischen Verband ihr endgültiges Olympiaticket überreicht bekommen.

Doch bis dahin muss Leistung gezeigt werden. Die „Troféu Brasil“ kann daher als erster Vorgeschmack auf die Sommerspiele in wenigen Monaten verstanden werden. Und auch wenn es für die Mädchen der Rhythmischen Sportgymnastik nicht für Olympia 2012 gereicht hat, sie wurden von den zahlreichen meist jugendlichen Fans während des Trainings nicht minder umjubelt und anschliessend für gemeinsame Fotos und Autogramme belagert. Kunstturnen und Rhythmische Sportgymnastik stellt damit in Toledo keineswegs eine Randsportart dar. Vielmnehr darf man die Athletinnen durchaus als Idole einer ganzen Generation ansehen.

Unzweifelhaft hat dieser Rummel auch abseits der bekannten Nervosität vor großen Wettkämpfen Eindruck bei den Sportlerinnen Eindruck hinterlassen. Auch die sonst eher ausgelassene und „coole“ Angélica gibt unumwunden zu, dass der ganze Event mehr als „aufregend“ sei. Zumal die Spitzenathletin auch noch eine zentrale Rolle bei der Eröffnungszeremonie einnimmt, nach ihren Worten „eine überwältigende Ehre“. Doch dies hat sie sich ganz alleine zuzuschreiben: durch ihre hervorragenden Leistungen und dem damit verbundenen Einfluß auf den Sport in Toledo.

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