Brasilien hat mit einem zerfahrenen Spiel ohne jegliche Kreativ in seinem Auftaktspiel der Copa América 2011 gegen Venezuela einen enttäuschende Vorstellung geliefert. Der fünffache Weltmeister konnte gegen eine defensiv eingestellte venezolanische Mannschaft kaum Torchancen herausarbeiten und erntete dafür vom Publikum in La Plata ein gellende Pfeifkonzert. Auch Trainer Mano Menezes wusste den blamablen Auftritt des Titelverteidigers mit wilden Gesten und wütenden Zufrufen zu kommentieren.
Brasilien muss sich für die kommenden Gruppenspiele gegen Paraguay und Ecuador noch kräftig steigern, um weiterhin den Status als Turnierfavorit aufrecht erhalten zu können. Nachdem die Seleção in der ersten Halbzeit wenigsten noch einige Torschüsse vorweisen konnte, reduzierten sich erfolgreiche Angriffe in der zweiten Halbzeit auf ein Minimum. In der allgemeinen Ratlosigkeit versuchte Menezes durch die Einwechselung von Fred für Robinho, Elano für Ramires und Lucas Silva für Alexandre Pato frischen Wind ins Spiel zu bringen, aber auch diese konnten der Partie nicht mehr Glanz verleihen.
Die grösste Chance in dem über weite Strecken zerfahrenen Spiel hatte Alexandre Pato, dessen Schuss jedoch nur gegen die Latte knallte. Für Aufregung sorgte zudem ein Hund, der zunächst auf das Spielfeld lief, vom müden Gekicke der Protagonisten augenscheinlich ebenfalls nicht begeistert war und schliesslich mit eingeknicktem Schwanz unbehelligt vom Spielfeld trottete.
„Wir müssen mehr am Abschluss arbeiten“ so Nachwuchshoffnung Neymar nach dem Abpfiff selbstkritisch. „Wir wollen gewinnen, ich will immer gewinnen. Aber das Tor ist nicht gefallen, aber wir werden diese Woche daran arbeiten, dass die Tore fallen“ so der Youngster auch in Hinblick auf den vor der Partie im letzten Mannschaftstraining und in Interviews verbreiteten Optimismus auf ein Torfeuerwerk. Thiago Silva vom AC Mailand kritisierte zudem das Mittelfeld seines Teams. Bei so defensiv eingestellten Gegnern wie Venezuela müsse man mehr über die Flügel spielen, um zum gewünschten Torerfolg zu kommen.