„Ich machs!“ Mit diesen Worten hat Mano Menezes der Lotterie um das Traineramt im Brasilien zumindest für die nächste Zeit ein Ende gesetzt. Der 48-jährige war am Freitag von Verbandschef Ricardo Teixeira gebeten worden, die vakante Position auszufüllen. Vorgänger Dunga war nach dem enttäuschenden Abschneiden der Seleção bei der WM 2010 in Südafrika fristlos entlassen worden.
Der derzeitige Trainer von Ronaldo-Club Corinthians São Paulo ist allerdings nur die zweite Wahl. Teixeira hatte sich bereits mit seinem Topfavoriten Muricy Ramalho am Freitagvormittag geeinigt, dessen Verein Fluminese übermittelte dem CBF jedoch nur wenige Stunden später eine Absage. Der Traditionsclub in Rio de Janeiro bestand auf den bis Ende 2010 laufenden Vertrag, erteilte keine Freigabe und kündigte zudem an, Muricy werde bis 2012 verlängern.
Am Samstagvormittag, nach einer Nacht Bedenkzeit und einem letzten Training mit dem Pokalsieger von 2009, gab Mano dann seine Zustimmung, das höchste aber auch undankbarste Traineramt im Land zu übernehmen. Noch während er noch die Fragen der Journalisten beantwortete, stürmten Ronaldo, Elias, Dentinho, Julio Cesar und Roberto Carlos den Saal und beglückwünschten den neuen Teamchef der Seleção.
Mano gilt zwar als erfahrener Coach, verfügt bis auf ein paar wenige Spiele in der Copa Libertadores jedoch über keinerlei internationale Erfahrung. Auch als Spieler kam er zudem nie über die Amateurliga hinaus. Der CBF erwartet von ihm nun einen kompletten Neuaufbau des fünffachen Weltmeisters in Hinblick auf die WM-Endrunde in vier Jahren im eigenen Land. Hier soll eine neue, frische Mannschaft endlich den sechsten Titel holen.
Das Tagesgeschäft beginnt für den frisch gebackene Trainer zudem bereits am Montag. Dann muss er seinen Kader für das Freundschaftsspiel der Seleção am 10. August gegen die USA bekannt geben.
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