Am heutigen Freitag beginnen die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver in Kanada. Auch fünf Athleten aus Brasilien sind mit am Start: Isabel Clark, Jaqueline Mourão, Leandro Ribela, Jhonathan Longhi und Maya Harrisson. Das brasilien Magazin stellt die Sportler aus dem país tropical vor, die den eisigen Temperaturen trotzen und um Medaillen kämpfen.
Mit dieser sprichwörtlichen handvoll Athleten wird das „historische Aufgebot“ Brasiliens der letzten Winterolympiade 2006 in Turin jedoch nicht wie erwartet übertroffen. Damals nahmen 10 Athleten aus Brasilien teil, die Hälfte davon gehörte dem Bobteam an. Daneben gingen Sportler in den Disziplinen Ski Alpin, Langlauf und Snowboard an den Start. Medaillen wurden jedoch keine gewonnen.
Nachfolgend nun die besten Wintersportler aus Brasilien:
Isabel Clark startet am 16. Februar in der Disziplin Snowboard Cross Country. Obwohl sie bereits heute die beste brasilianische Teilnehmerin bei olympischen Winterspielen ist, will sie mehr. „Alles ist möglich“ lautet ihr Motto und somit hofft sie natürlich, den 9. Platz von Turin zu verbessern. Die südamerikanische Rangliste führt sie seit langem an und international liegt sie auf dem 12. Platz. „Ich fühle mich gut. Je näher alles kommt, desto ruhiger werde ich. Ich weiss, dass ich nervös sein werde, aber ich arbeite daran, auf der Piste konzentriert zu sein“ bestätigt die sympathische Athletin aus Rio de Janeiro.
Einen Tag früher, am 15. Februar, muss bereits Jaqueline Mourão im 10 KM Langlauf Cross Country an den Start. Erstmalig im brasilianischen Sport nimmt damit eine Athletin zweimal bei Sommerspielen und zweimal bei Winterspielen teil. In Athen 2004 und Peking 2008 war sie mit dem Mountain Bike mit von der Partie, in Turin 2006 beendete die führende der Südamerikarangliste ihren Wettkampf auf dem bescheidenen 67. Platz. „Am Ende der Vorbereitung hat man natürlich ein Kribbeln im Bauch. Ich kann die Eröffnung kaum noch erwarten. Es ist dann der Moment, wo sich die ganze harte Vorbereitung für die einmalige Chance gelohnt hat, ins Stadion einzulaufen und Brasilien zu repräsentieren“ erklärt die stolze Fahnenträgerin der Delegation.
Ebenfalls am 15. Februar findet auch für Leandro Ribela der Wettkampf im 15 KM Langlauf Cross Country statt. Der 29-jährige nimmt erstmalig an einer Olympiade teil und ist dementsprechend motiviert. Als Zweiter der Südamerikatabelle im Cross Country will der begeisterte Triathlet nun seinen Namen in das Geschichtsbuch des brasilianischen Sportes schreiben. „Ich hoffe, ein persönliches Bestergebnis und das beste Ergebnis für Brasilien zu erzielen. Ich dachte eigentlich, dass ich nervöser wäre, aber ich habe die vergangenen 4 Jahre so hart trainiert, dass ich jetzt einfach glücklich bin, dass die Zeit gekommen ist.“
Im Slalom und Riesenslalom finden für Jhonathan Longhi die Wettkämpfe am 21. Februar und 27. Februar statt. Der als Kind von Italienern adoptierte Sportler aus Americana im Bundesstaat São Paulo stand zum ersten Mal mit 4 Jahren auf den Brettern und kann sich seitdem nicht mehr davon lösen. Er ist zudem der erste dunkelhäutige Athlet, der Brasilien bei einer Winterolympiade vertritt. Obwohl er auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt und überhaupt kein portugiesisch spricht, entschied er sich am Ende dann doch, in den Farben gelb und grün an den Start zu gehen und für sein Geburtsland bei den bedeutenden Wettkämpfen in Eis und Schnee um Medaillen zu kämpfen.
Maya Harrisson startet ebenfall im alpinen Ski im Riesenslalom (24. Februar) und Spezialslalom (26. Februar). Das Küken der Delegation ist gerade einmal 17 Jahre alt und wurde als Kind von einen Ehepaar aus Frankreich adoptiert, die sie bei einem Besuch in Nova Friburgo im Bundesstaat Rio de Janeiro kennen lernten. Dadurch lernte sie bereits als Kleinkind den Schnee kennen, der sie seitdem begeistert. In der Südamerikarangliste belegt sie im Riesenslalom Rang 2 und hofft natürlich nun für Brasilien gutes Ergebnis abzuliefern. Für Maya, die erst im vergangenen Jahr in São Paulo portugiesisch gelernt hat, ist es zudem eine Ehre, ihr Geburtsland zu vertreten.
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