Noch nie hat ein amtierender Präsident Brasiliens so schlechte Noten erhalten wie Michel Temer. Der regiert mehr schlecht als recht, wie die große Mehrheit der Brasilianer befindet. Nach einer Studie der Transportvereinigung CNT und des Institutes MDA haben lediglich 3,4 Prozent der Befragten die Regierung Temers positiv eingestuft.
Im Februar dieses Jahres waren es immerhin noch 10,3 Prozent. Damals haben 44,1 Prozent die Regierungsarbeit für negativ befunden. Jetzt sind es 75,6 Prozent. 18 Prozent halten sie für regulär. Noch düsterer sieht es bei der persönlichen Bewertung des Präsidenten aus. 84,5 Prozent lehnen die Art, wie Temer regiert ab. Nur 10,1 Prozent stimmen ihr zu.
Laut der Studie sprechen 94,3 Prozent der Befragten von einer politischen Krise. Dennoch sehen nur 49,9 Prozent in einem Wechsel des Präsidenten eine Lösung, während 41,2 Prozent glauben, dass ein Wechsel nichts bringt. Auch von Demonstrationen gegen Temer hält die Mehrheit nichts. 67,7 Prozent haben bei der Umfrage angegeben, nicht zu protestieren.
Dass es trotz der großen Unzufriedenheit mit der Regierung Temers kaum Demonstrationen gibt, wird von 50,3 Prozent mit einer fehlenden Hoffnung angegeben. 25,4 Prozent sehen keine Perspektiven für Veränderungen.
Unterstützt wird von der Mehrheit hingegen die Arbeit der Operation „Lava Jato“ gegen die Korruption. Bei der Umfrage haben sich 78,5 Prozent dafür ausgesprochen und nur 9,3 Prozent dagegen. Dass Brasilien davon profitiert glauben jedoch nur 54 Prozent.