Busunglück im Südwesten fordert 32 Tote

Datum: 25. Januar 2006
Uhrzeit: 03:49 Uhr
Ressorts: Panorama
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Autor: Dietmar Lang
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Bei einem Frontalzusammenstoss zweier Reisebusse starben am späten Sonntag abend im Bundesstaat São Paulo 32 Menschen, darunter ein 11 Monate altes Baby sowie die Fahrer der Busse. 21 Passagiere wurden teilweise schwer verletzt, vier Personen schweben in Lebensgefahr. Rettungskräfte fanden am Unfallort ein grauenhaftes Bild vor. Einer der beiden Busse war bis zur dritten Sitzreihe deformiert. „Es sah aus wie ein einziger Bus“ wird ein Helfer zitiert.

Zwei Reisebusse derselben Gesellschaft Andorinha prallten in der Nähe der Stadt Regente Feijó, ca. 550 Kilometer westlich von São Paulo gegen 23.10 Uhr frontal zusammen. Ein Reisebus war mit 38 Passagieren von Bauru nach Presidente Prudente unterwegs, der andere mit 13 Passagieren von Colorado (Paraná) nach São Paulo. Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschten auf der schnurgeraden Strasse trockene Strassenverhältnisse und gute Sicht. Die Unglückursache ist noch immer unklar. Erkenntnisse erhofft sich die Polizei nun aus der Auswertung der Fahrtenschreiber. Gerüchte, einer der Busse hätte im Moment des Zusammenpralls einen LKW überholt, wurden von den zuständigen Behörden dementiert.

Inzwischen sind die Angehörigen am Unglücksort eingetroffen. 20 Leichen konnten bislang identifiziert werden. Desweiteren meldeten sich Dutzende von Bewohnern der Region bei den zwei Krankenhäusern, in denen die Verletzten versorgt werden, um dringend benötigtes Blut zu spenden.

Fernbusse sind das beliebteste Reisemittel in Brasilien. Im Jahre 2004 transportierten 209 Gesellschaften mit 12.976 Fahrzeugen 136,35 Millionen Passagiere auf insgesamt 4.231.527 Fahrten durch das ganze Land. Dafür gibt es vergleichsweise wenig Unfälle. Der schwerste Unfall ereignete sich 1998 bei Perto de Araras, etwa 170 Kilometer von Sâo Paulo entfernt. 56 Personen starben, als ein mit 32.000 Liter Benzin befüllter Tanklastzug auslief und Feuer fing. Zwei Reisebusse, die hinter ihm fuhren, brannten vollständig aus.

Im Jahre 2004 starben im Bundesstaat Ceará 42 Personen, als ein Bus in einen Fluss stürzte. Und 2004 kamen in Santa Catarina bei einem Zusammenstoss zweier Reisebusse 38 brasilianische und argentinische Touristen ums Leben.

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