Die Gerichtsmedizin in Brasilien hat mittlerweile die ersten 11 Todesopfer der abgestürzten Air France Maschine (Flug AF 447) identifizieren können. Demnach handelt es sich um 10 brasilianische Staatsbürger und einen Ausländer. Bei den Brasilianern handelt es sich um fünf männliche und fünf weibliche Körper. Der identifizierte Ausländer ist männlichen Geschlechts, die Nationalität wurde jedoch nicht veröffentlicht.
Alle Untersuchungen zur Identitätsfeststellung wurden laut der brasilianischen Bundespolizei gemäss internationaler Richtlinien in Recife (Pernambuco) durchgeführt. Die Familien wurden bereits am Freitag und Samstag von der brasilianischen Bundespolizei persönlich informiert, im Fall des Ausländers wurde die entsprechende Botschaft eingeschaltet. Nähere Informationen bezüglich der Opfer oder deren Verletzungen liegen nicht vor. Alle Angehörigen haben Verlautbarungen über die Identität abgelehnt.
Derweil hat sich die Fluglinie Air France angekündigt, den Hinterbliebenen eines jeden der insgesamt 228 Opfer einen Betrag von 17.500 Euro zu zahlen. Das Geld sei eines „Geste des Mitgefühls“ erklärte Air-France-Chef Pierre-Henri Gourgeon gegenüber französischen Medien. Allerdings bedeute dies nicht, dass Air France die Verantwortung für den Absturz übernehme. Gourgeon betonte zudem, dass er keine Hoffnung mehr habe, dass der Flugschreiber gefunden werde.
Beim Absturz des Linienflugs AF 447 von Rio de Janeiro nach Paris am 01. Juni kamen alle 214 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder ums Leben. Unter den Passagieren aus 32 Nationen sind auch 28 deutsche und 58 brasilianische Staatsangehörige. Lediglich 50 sterbliche Überreste konnten bislang an der Unglücksstelle vor der brasilianischen Küste geborgen werden. Zudem wurden rund 500 Trümmer des erst vier Jahre alten Airbus A330-200 sichergestellt. Hoffnung auf weitere Funde bestehen jedoch kaum. Die Suchaktion auf hoher See rund 1.200 Kilometer von der Küstenstadt Natal entfernt soll daher nun umgehend zurückgefahren werden. Ein hochmodernes Radarflugzeug wurde nach letzten Informationen bereits abgezogen. Marine und Luftwaffe entdecken bereits am Samstag keinerlei Wrackteile mehr, Wind und Strömungen haben eventuelle Trümmer inzwischen weit verteilt. Auch weitere Körper wurden nicht mehr gesichtet.
Ebenfalls ergebnislos verläuft bislang die Suche nach dem Flugschreiber, der Auskunft über die Unglücksursache geben könnte. Ein mit hochsensiblen Sensoren ausgestattetes französisches Atom-U-Boot ist bereits seit über einer Woche in der Region unterwegs. Das Meer ist an der Absturzstelle jedoch bis zu 4.000 Meter tief und es ist völlig unklar, ob die Black Box überhaupt noch ein Ortungssignal aussendet. Theoretisch halten die internen Batterien noch bis Ende des Monats.