Das 13-jährige Mädchen, welches nach einer Vergewaltigung durch den eigenen Vater schwanger wurde, hat ihr Baby verloren. Dies teilten die zuständigen Behörden der Kleintadt Guaratinga im Bundesstaat Bahia am Freitag mit. Das Mädchen hatte nach Bekanntwerden der Schwangerschaft darauf bestanden, das Kind auszutragen (mehr…).
Nach ärztlichen Untersuchungen soll der Fötus bereits mindestens vier 4 Tage zuvor abgestorben sein. Er wurde der Gerichtsmedizin übergeben, um die genaue Todesursache festzustellen. Zuvor war die Entnahme des Embryo gerichtlich angeordnet worden. Damit soll jegliche Kontroverse über einen gezielten Schwangerschaftsabbruch vermieden werden, erklärte der zuständige Richter Bruno Teixeira. Geprüft werden soll demnach auch, ob ein vom Vater während der Schwangerschaft verabreichter Pflanzentee für den Tod des Ungeborenen verantwortlich ist. In Brasilien ist Abtreibung generell verboten, nur in Ausnahmefällen (Vergewaltigung oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist) oder nach richterlichem Beschluss darf ein Eingriff vorgenommen werden.
Die Schwangerschaft sorgte in Brasilien weniger aufgrund des Alters des Mädchens für Aufsehen, vielmehr vermuten viele Beobachter behördliche Schlamperei. Das städtische Jugendamt musste nämlich vergangene Woche einräumen, bereits im November vergangenen Jahres einen Hinweis auf den sexuellen Missbrauch erhalten zu haben, diesem jedoch aus Personalmangel nicht nachgegangen zu sein. Rein rechnerisch hätte durch das Einleiten sofortiger polizeilicher Ermittlungen die Schwangerschaft vielleicht sogar vermieden werden können.