Führer der Landlosen angeschossen

Datum: 21. April 2006
Uhrzeit: 00:10 Uhr
Ressorts: Panorama
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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Bei einem Demonstrationszug in Recife ist am Donnerstag abend der Führer der „Bewegung der Arbeiter ohne Land“ (MST), Jaime Amorim, angeschossen worden. Er wurde nach ersten Berichten während eines Tumultes durch einen Militärpolizisten an einer Hand verletzt. Die Militärpolizei soll die Demonstranten zuvor aufgehalten und provoziert haben, so dass es zu der Rangelei kam. Bei der allgemeinen Verwirrung und Panik wurde auch ein Polizist verletzt, dieser jedoch schwer.

Die MST marschierte zusammen mit anderen Landlosenbewegungen und einer Aidsgruppe durch die Hauptstadt Pernambucos. Grund war die Eröffnung des 2. brasilianischen Sozialforums „Wege in eine mögliche andere Welt – eine brasilianische Erfahrung“, welches dort die nächsten Tage stattfindet.

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  1. 1
    Hebinho

    Es ist nicht weiter verwunderlich, wenn immer wieder Mitglieder/Mitläufer des „MST“ („Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra“ = Bewegung der landlosen Landarbeiter) in Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit verwickelt werden!

    Wenn man schon der Meinung ist, man müsse sich außerhalb der bestehenden Gesetze bewegen, könne tun und lassen, was man möchte und dann noch anschließend die Hand aufhalten, um vom Staat Land geschenkt zu bekommen, muss man auch bereit sein, die dann evtl. auftretenden Folgen in Kauf nehmen zu müssen!

    HIER habe ich mal geschrieben, wie hier bei uns derzeit die „Stimmung“ ist.

    Auch wenn ich der Meinung bin, dass etwas in Richtung „Landreform“ zu unternehmen wäre, kann ich das Verhalten des MST weder verstehen, noch billigen.

  2. 2
    digdigger

    Genau, denn der Zweck heiligt nicht immer die Mittel. Hast du darüber geschrieben, dass die Mehrheit der Brasilianer in dieser Bewegung nur „arbeitsscheue Vagabunden“ sieht? (bin zu faul um nachzugucken).

    Interessant ist dies auch in Paraguay zu beobachten. Da bekommen sie Land vom Staat, bewirtschaften es so falsch, dass der Boden nach 2 Jahren schon nix mehr bringt und gehen dann wieder auf die Strasse und fordern neues Land. Weil sie einfach zu dumm sind, vernünftig zu bewirtschaften und auch die Ratschläge nicht annehmen in ihrem falschen Stolz. Und die Mennoniten nebenan bewirtschaften dasselbe Land seit über 100 Jahren und erzielen immer gute Erträge. Und haben es so natürlich auch zu Wohlstand bebracht, welcher ihnen natürlich nun den Neid der „Armen“ einbringt. Eine unendliche Geschichte.

  3. 3
    Hebinho

    Nein, bei mir steht:

    „Die Mehrheit der Brasilianer sieht in den Mitgliedern/Mitläufern des MST einen „Haufen arbeitsscheuer Leute, die alles nur geschenkt haben wollen“.“

    und

    „Obwohl in den zurückliegenden Jahren immer wieder Land an arbeitswillige Landarbeiter verteilt wurde, bekam das MST regen Zulauf aus allen möglichen Schichten der Bevölkerung, die sich nun plötzlich ebenfalls als „landlose Landarbeiter“ bezeichneten, obwohl sie noch nie in ihrem Leben eine Hacke in der Hand gehalten hatten.“

    Tja, und es gibt leider noch Leute, die – ohne sich einmal genauer über das MST zu informieren – den „Haufen“ auch noch unterstützen!

  4. 4
    digdigger

    Naja, das meinte ich! :mrgreen:

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