Nach der erneuten Festnahme von Suzane von Richthofen ist nun eine Diskussion über die Behandlung der Angeklagten entbrannt. Menschenrechtler und Anwaltskammer werfen der Justiz vor, Suzane nicht ordentlich zu behandeln. So sei sie für viele Stunden in der zuständigen Polizeibehörde mit Handschellen an einer Bank gefesselt gewesen und ihr wären Grundbedürfnisse verweigert worden. Nun soll das Innenministerium den Fall untersuchen.
Auslöser war nachfolgendes Video, welches zuerst über den Fernsehsender RECORD verbreitet wurde. Während die TV-Station behauptet, ein Journalist habe das Video gedreht, behauptet der Direktor des Kriminalamtes, seine Tochter hätte es gedreht und der Presse zugespielt. Wie immer ist alles unklar. Diese unnütze Diskussion ausgelöst hat es allemal.
In dem kurzen Clip sieht man Suzane auf einer Bank sitzend, die linke Hand mit Handschellen fixiert. Allerdings schaut sie derweilen auch Fernsehen (besonders eine Reportage über sich selbst), hat Wasser zur Verfügung und ihre Bitte, die Toilette benutzen zu dürfen, wird auch direkt erfüllt.
Ob nun die Handschellen notwendig sind oder nicht, sei dahingestellt. Meines Erachtens ist das Ganze wiederum eine Farce der Verteidigung und der Versuch, aus dem Täter ein Opfer zu machen. Alles mit Hinblick auf ein milderes Urteil im Mordprozess gegen die 22-jährige, der am 05. Juni beginnt. Für einen Sitzplatz im grössten Gerichtssaal mit 242 Plätzen bewerben sich derzeit täglich um die 30 Personen. Nicht alle könnten dabei berücksichtigt werden, so ein Gerichtssprecher, denn die 21-köpfige Jury und die Presse würden bereits die Hälfte der Sitze belegen.