Eine Gruppe von Anwohnern im Norden von Rio Grande do Sul protestierte heute auf ungewöhnliche Art und Weise gegen die unzumutbaren Strassenverhältnisse in der Region. Auf der Landstrasse RS-126, welche Rio Grande do Sul mit Santa Catarina verbindet, nutzten sie ein Schlagloch, um dort auf typische Art der Gaúchos zu grillen – ein Churrasco de chão*. Während der „Demonstration“ wurde die Strasse komplett gesperrt. Laut der brasilianischen Verkehrspolizei wurden auf dem Streckenabschnitt im vergangenen Jahr 26 Unfälle registriert. Zwei Personen starben und 14 wurden verletzt.
Beim Churrasco de chão wird das Feuer auf dem Boden oder in einer kleinen Mulde entfacht und rund um die Feuerstelle werden riesige Fleischspiesse in die Erde gesteckt. Diese Methode stammt von den Gaúchos, die in der weiten und menschenleeren Pampa ihre Rinder hüteten und dort natürlich keinen Grill zur Verfügung hatten. So konnten sie mit einfachsten Mitteln trotzdem ihr Fleisch grillen – eine Tradition, die sich bis heute im Süden Brasiliens gehalten hat.
* Grillen auf dem Boden