Am heutigen Donnerstag (24) wurde in der Bucht von Guanabara in Rio de Janeiro aufgrund stürmischer See der Fährbetrieb eingestellt. Ein Fährschiff war zuvor am frühen Morgen von mehreren meterhohen Wellen getroffen worden. Beim Aufprall der Wellen stürzten viele Passagiere, mindestens 20 Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Unter anderem wurde eine Tür aus den Angeln gerissen und stürzte auf die Reisenden.
Laut der Betreibergesellschaft Barcas S.A. handelt es sich um einen geschlossenen und klimatisierten Catamaran für maximal 247 Personen. Viele Passagiere waren bei der Ankunft völlig durchnässt und mussten medizinisch und psychologisch behandelt werden. Einige Personen erlitten Nervenzusammenbrüche, bei anderen wurden Prellungen und Schnittwunden behandelt. Eine weitere Fähre in der Nähe und mit selben Ziel wurde jedoch nicht beschädigt.
Der Konzessionär führt den Fährbetrieb auf dieser Linie mit insgesamt 4 Schiffen durch. Neben der Strecke Charitas-Rio waren auch die Verbindungen Rio-Niteroí, Rio-Paquetá und Rio-Cocotá von der Suspendierung betroffen. Die Betreiberfirma setzt Busse ein, um die Passagiere von Charitas auf die andere Seite der Bucht in Zentrum von Rio de Janeiro zu transportieren. Die örtliche Schifffahrtsdirektion empfahl zudem kleineren Booten, ebenfalls den nächstliegenden Hafen anzulaufen.
Das Unglück soll nun genauestens von der Aufsichtsbehörde untersucht werden. In den kommenden 90 Tagen werden entsprechende Beweise gesichert und Zeugen vernommen, danach wird der Vorfall an den See-Gerichtshof weitergeleitet. Nach ersten Erkenntnissen kamen die Wellen sehr plötzlich, so dass keine Zeit blieb, die Fähre zu informieren und zurück zu beordern. Laut Fahrplan hatte sie um 7.40 Uhr morgens in Charistas abgelegt und kam am Praçã XV in Rio de Janeiro um 8.07 Uhr an. Noch während der Fahrt wurden laut Barcas S.A. die Rettungskräfte informiert, drei Krankenwagen kümmerten sich am Anlegepunkt um die Verletzten.