Die Indios in Brasilien wollen von der übrigen Gesellschaft als unterschiedliche Völker anerkannt werden, aber auch als Teil der brasilianischen Nation. Sie wollen zudem ihre Rechte, wie das Recht auf Land, eine speziellen Bildung und Gesundheitsvorsorge und sie wollen natürlich auch respektiert werden. Dies erklärte der Präsident der brasilianischen Indianerbehörde Funai, Márcio Meira, am heutigen Sonntag in einem Radiointerview.
„Nach einer Kolonisierung, die viele Jahrhunderte andauerte, nach einem extrem gewalttätigen Prozess haben es die brasilianischen Indianer geschafft, körperlich und kulturell zu überleben. Vor mehr als 100 Jahren hat Marechal Rondon seine Arbeit zum Schutz der indigenen Völker in Brasilien begonnen. Und nun, wenn sich der Rhythmus fortsetzt, wird im Jahr 2010 die Zahl von 1 Million erreicht“ erläuterte Meira.
Laut der Funai waren zur Zeit der Entdeckung des Kontinents rund 10 Millionen Indios auf dem Territorium Brasiliens ansässig. Alleine im Amazonasdelta sollen es 5.6 Millionen gewesen sein, die rund 1.300 verschiedene Sprachen hatten. Heute werden jedoch nur etwa 180 unterschiedliche Dialekte verwendet. Meira wies auch nochmals darauf hin, dass es für die Rechte der Indios unabdingbar sein, endlich die seit 12 Jahren im brasilianischen Parlament schwebenden Statuten für indigene Völker zu beschliessen.