Video: Tägliches Chaos in Metrô von Brasiliens Metropole São Paulo

Datum: 02. April 2008
Uhrzeit: 15:59 Uhr
Ressorts: Panorama
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Autor: Dietmar Lang
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

1974 wurde in São Paulo die erste U-Bahn-Strecke eröffnet. In einer stark wachsenden Stadt stellte das neue Verkehrsmittel eine ideale Alternative dar und wurde stark genutzt. Daraufhin kamen bis zum Jahr 2002 drei weitere Linien hinzu, wobei eine noch nicht ans übrige Streckennetz angeschlossen ist. Vermutlich im kommenden Jahr geht eine sich derzeit im Bau befindliche fünfte Linie an Netz und die Verlängerung bestehender sowie der Neubau weiterer Strecken sind bereits in Planung. Im Augenblick sind 61 Kilometer Gleise und 55 Haltepunkte in Betrieb.

Die Metrô in São Paulo im Juni 2007 (Quelle: metro.sp.gov.br)All dies ist jedoch unzureichend, um den Verkehr in der Wirtschaftsmetropole in den Griff zu bekommen. Auch die Linienbusse können kaum die Fahrgäste aufnehmen. Hinzu kommen Millionen von Autos und LKWs, die täglich die Strassen der Stadt verstopfen. Über 100 Kilometer Stau morgens, bis zu 200 Kilometer Stau abends und an den Wochenenden vor Feiertagen, wenn es die Menschen hinaus an die vor der Stadt liegenden Strände zieht.

Doch zurück unter die Erde. Zu den Spitzenzeiten bilden sich auf den Bahnhöfen lange Warteschlangen. Mehr Fahrzeuge können aus Kapazitätsgründen nicht eingesetzt werden, die Taktfrequenz kann ebnefalls nicht mehr erhöht werden. Die Metrô in São Paulo fährt am obersten Limit, nur ein kleiner Defekt durch eine Tür, die nicht richtig schliesst, löst bereits eine Kettenreaktion aus, der komplette Fahrplan kommt durcheinander. Und das Chaos sowie die dadurch entstehenden Rangeleien der Menschenmassen für einen Platz in den überfüllten Zügen nehmen deutlich zu.

Nachfolgend ein Bericht eines brasilianischen Fernsehsenders zum U-Bahn-Chaos in São Paulo. Wer kein portugiesisch versteht bekommt trotzdem einen ersten Eindruck vom alltäglichen Leiden der berufstätigen Menschen, die dies zweimal täglich über sich ergehen lassen müssen – besonders wenn sie im Zentrum arbeiten. Die Bilder sprechen wirklich für sich selbst.

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