Der 11-jährige Junge, der vor 6 Wochen als blinder Passagier von Cuiabá im Bundesstaat Mato Grosso bis nach São Paulo geflogen war (brasilienmagazin.net berichtete) ist erneut über Weihnachten von daheim ausgerissen.
Im neuerlichen Fall trickste der Bub abermals sämtliche Sicherheitsvorkehrungen aus und schmuggelte sich in einen Bus nach Campo Grande im Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Dort wurde er am Samstagabend von der Polizei aufgegriffen und in ein Kinderheim gebracht, wo er die Weihnachtstage verbrachte. Die dortigen Behörden waren von den Sicherheitsleuten des Busbahnhofs alarmiert worden, da sich der Junge dort ohne Papiere und ohne Aufsichtsperson aufhielt.
Seine 28-jährige Mutter holte den Jungen am heutigen Freitag wieder zu sich nach Hause. Zuvor musste sie jedoch beim Vormundschaftsgericht entsprechende Verpflichtungserklärungen unterzeichnen. Der Vater, ein Angehöriger der Militärpolizei, wollte das neuerliche Ausbüxen nicht weiter kommentieren. Er wüsste nicht, warum der Junge von zu Hause ausgerissen sei.
Das Vormundschaftgericht in Campo Grande bestätigte inzwischen allerdings, dass der Junge angegeben habe, von daheim weggelaufen zu sein, da er vom Vater geschlagen werde. Zudem liebe er das Abenteuer und hätte auch keine Probleme, Feste wie Weihnachten alleine zu verbringen, so ein Gerichtssprecher nach der Befragen des Buben.
In Brasilien dürfen Minderjährige nur alleine reisen, wenn sie eine von einem Gericht bestätigte Reiseerlaubnis der Eltern mit sich führen. Die Busgesellschaft muss aufgrund des Vorfalls daher nun mit einer Geldstrafe rechnen. Die Fahrt von Cuiabá im Mato Grosso nach Campo Grande im Mato Grosso do Sul dauert etwa 12 Stunden.