Mehrfache Kontrollen des Handgepäcks, Verbot der Mitnahme von Flüssigkeiten, zusätzliche Passkontrolle am Gate: Reisende werden auf Flughäfen bis an die Geduldsgrenze überprüft. Die Angst vor Terroranschlägen ist gross, und da sollte man meinen, dass am Ende im Flieger nur der drin ist, der auch rein gehört.
Aber das scheint nicht immer so zu sein. Denn am 18. Oktober gelang einem erst 11-jährigen Jungen das Meisterstück. Ohne Dokumente und ohne Ticket kam er an Bord eines GOL-Linienfluges und flog quer durchs Land von Cuiabá nach São Paulo.
Der Junge war zuvor von zuhause ausgerückt und nutzte zunächst zwei Busse, um an den internationalen Flughafen in der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso zu gelangen. Dort in Cuiabá stahl er sich zwischen den Sicherheitsbeamten vorbei, mischte sich unter die Passagiere und gelangte so an Bord der Maschine. Und stieg genauso lässig in São Paulo wieder aus dem Flugzeug aus.
Im internationalen Flughafen von Guarulhos selbst jedoch irrte er orientierungslos herum, was die Sicherheitskräfte alarmierte. Sie beobachteten den Jungen zuerst per Videoüberwachung, dann nahmen sie ihn nach einer Befragung in Gewahrsam.
Mittlerweile wurde das zuständige Jugendamt eingeschaltet, die Familie vorgeladen. Die betroffene Fluggesellschaft GOL wollte auch auf mehrfache Anfrage den Vorfall bislang nicht bestätigen.