Das Passagierschiff Jubileu, welches zwischen der nordbrasilianischen Hafenstadt Belém und der Stadt Cametá rund 150 Kilometer im Landesinneren verkehrt, ist heute mit 300 Passagieren an Bord auf Grund gelaufen und gesunken. Das Boot konnte sich nach dem Unfall noch rund sieben Stunden über Wasser halten. In dieser Zeit konnten alle Passagiere geborgen werden. Nach Behördenangaben wird niemand vermisst.
Gegen sechs Uhr morgens stiess das Schiff rund 4 Stunden vom Zielhafen Cametá entfernt auf eine Sandbank im Rio Tocantins im Bundesstaat Pará. Rund eine Stunde später erreichte die Meldung die zuständigen Behörden, welche sofort Boote und Bergungsgerät zur Unglücksstelle brachten. Als die Rettungskräfte eintrafen, waren jedoch schon andere Boote vor Ort, die die Schiffbrüchigen bereits aufnahmen. Einige Passagiere waren aus Platzgründen zudem auf einer nahegelegenen Flussinsel abgesetzt worden, um die Bergung der restlichen Passagiere nicht zu verzögern.
Nach ersten Erkenntnissen ist durch das Auflaufen der Schiffsrumpf grossflächig aufgerissen. Dadurch drang massiv Wasser ins Innere, gegen 13 Uhr versank das Schiff vollständig in den Fluten. Am späten Nachmittag kamen die Passagiere mit den Rettungsmannschaften schliesslich in Cametá an. Die zuständige Behörde hat eine Untersuchung der Unfallursache angeordnet.
Durch das Unglück wurde auch eine Hochzeit verzögert. Angehörige, Hochzeitsgäste sowie das Brautkleid befanden sich auf dem Schiff, welches planmässig zwischen 11 und 12 Uhr eintreffen sollte. Die Braut, die nervös in Cametá wartete, bekam nach Kenntnisnahme des Unfalls einen Schwächeanfall. Um Zeit zu gewinnen, mieteten sich die Angehörigen in der Nähe des Unfallortes sogar ein Boot. Der Bräutigam liess am Nachmittag verlauten, auf jeden Fall noch am gleichen Tag zu heiraten – egal wie und um welche Zeit auch immer.