Die Zunahme der Gewalt in Brasilien erschreckt immer mehr die Bevölkerung. Nach einer Studie von CNT-Sensus, die am heutigen Dienstag veröffentlicht wurde, sehen 76.1 Prozent der Befragten die Gewalt und Kriminalität in Brasiliens als ausser Kontrolle geraten an. Nur 3.7 Prozent sind der Meinung, der Staat habe die Kriminalität im Griff. Weitere 18.7 Prozent sagten aus, dass die Gewalt einigermassen unter Kontrolle sei. 1.6 Prozent der Befragten hatten dazu keine Meinung.
Überfälle im eigenen Haus oder auf der Strasse und der Drogenhandel sind mit 38.4 Prozent bzw. 31.7 Prozent für die Befragten die am häufigsten vorkommende Form von Kriminalität. Mit weitem Abstand kommen dann Misshandlung (9%), Entführung (7%), Gewalt in der Familie (6.1%) sowie Schlägereien an öffentlichen Orten (5.9%).
31.6 Prozent der Befragten gaben an, in einer gewaltätigen Stadt zu leben. Weitere 37.9 Prozent leben nach eigenen Angaben in einer Stadt mit wenig oder gar keiner Kriminalität. Unter allen Befragten sagten 29.7 Prozent aus, in einer Stadt zu leben, die mehr oder weniger von Gewalt und Kriminalität betroffen ist.
Laut dem Direktor des Meinungsforschungsinstitutes, Ricardo Guedes, ist die subjektive Meinung über Gewalt und Kriminalität höher ausgeprägt als in der Realität vorhanden. Befragt wurden 2.000 Personen in 136 Munizipien im Zeitraum vom 18. bis 22. Juni 2007. Die Fehlerquote wird mit plusminus drei Prozent angegeben.