Eine richterlicher Beschluss des Gerichtshofes von São Paulo verbietet Jugendlichen unter 18 Jahre ohne Begleitung der Eltern oder einer sonstigen Aufsichtsperson die Teilnahme an der Gay-Parade in São José de Rio Preto am 29. Juli 2007. Die Stadt liegt rund 440 Kilometer von São Paulo entfernt.
Der zuständige Jugendrichter Osni Pereira bezog sich bei seiner Entscheidung auf das Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. „Das Gesetz sagt, dass Jugendliche nur Orte aufsuchen dürfen, die für gut für die Moral sind. Ich kann jedoch nicht sehen, dass Jugendliche bei einer Teilnahme an einer Gay-Parade etwas positives lernen können.“ so Pereira. Zudem wären die von einigen Teilnehmern zu erwartenden „exzessiven Handlungen“ wie Zungeküsse und Umarmungen gegen die öffentliche Moral und keinesfalls die Entwicklung der Jugendlichen fördernd, die ihre eigene Persönlichkeit noch nicht voll entfaltet hätten.
Die Stadtverwaltung von São José de Rio Preto unterstützt den richterlichen Beschluss. Man gehe von rund 40.000 Teilnehmern aus und da wären die Gefahren für Heranwachsende natürlich gross. Ein grundsätzliches Verbot bestehe jedoch nicht. Jugendliche dürften selbstverständlich die Veranstaltung besuchen, zum eigenen Schutz jedoch nur in Begleitung von einer Aufsichtsperson.