Heute am 21. April ist übrigens “Zahnziehertag” in Brasilien. Dies bedeutet nicht, dass man sich heute kostenlos die Zähne ziehen lassen kann, sondern es ist vielmehr die Würdigung des ersten Nationalhelden Brasiliens, dem “Tiradentes”.
Er war der Führer einer Verschwörung, die für die Unabhängigkeit Brasiliens gekämpft hat. Er wurde vor genau 215 Jahren durch das portugiesische Königshaus hingerichtet. 30 Jahre nach seinem Tod wurde Brasilien dann unabhängig. Heute ist sein Todestag ein nationaler Feiertag.
„Tiradentes“ wurde als Joaquim José da Silva Xavier 1746 geboren. Er verdiente sich anfänglich sein Geld mit Zähne ziehen, daher sein Spitzname. Danach war er beim Militär, da er aber aus armen Verhältnissen stammte, konnte er dort keine Karriere machen.
Zu dieser Zeit war Vila Rica in Minas Gerais aufgrund von Goldfunden die reichste Stadt des brasilianischen Westens. Doch die Goldadern drohten zu versiegen und so fürchteten viele Menschen eine Verarmung der Region. Eines Tages schloss sich „Tiradentes“ dort einer Gruppe von Leuten an, die nach dem Vorbild der USA die Unabhängigkeit vom portugiesischen Königshaus anstrebten und wurde ihr Anführer. Zudem sprach sich die Bewegung gegen die Sklaverei aus. Doch die Gruppe wurde verraten und „Tiradentes“ am 21. April 1792 in Rio de Janeiro hingerichtet. Sein Kopf wurde nach Vila Rica, dem heutigen Ouro Preto gebracht und dort auf dem Marktplatz ausgestellt. Heute heisst dieser Platz „Praça Tiradentes“.
Heute gibt es in Minas Gerais immer noch einen Ort, der nach dem Spitznamen des Freiheitskämpfers benannt ist. Die Gemeinde existierte allerdings bereits vor seinem Tod. Die Umbenennung auf „Tiradentes“ erfolgte erst nach der Unabhängigkeit Brasiliens.