Coronavirus: Brasilien steuert auf eine Tragödie zu

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In den letzten Wochen sterben in Brasilien täglich rund 1.000 Menschen an Covid-19 (Foto: Rio da Paz)
Datum: 25. Februar 2021
Uhrzeit: 21:48 Uhr
Ressorts: Panorama
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Brasilien durchlebt seinen bisher schlimmsten Moment der Coronavirus-Pandemie. In etlichen Hauptstädten des Landes sind die Krankenhäuser bereits überfüllt. Teilweise müssen Patienten Tage auf ein UTI- oder Krankenhausbett warten. Gleichzeitig steigen die Todeszahlen. Tatsächliche Beschränkungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus gibt es indes kaum.

Ausnahmen sind einzelne Gemeinden wie Araraquara im Bundesstaat São Paulo, in dem seit Sonntag (21.) die Bürger daheim bleiben müssen und nur essentielle Dienstleister funktionieren dürfen. Die meisten Bundesstaaten und Munizipe beschränken sich hingegen auf einen „nächtlichen Lockdown“, bei dem Geschäfte und Restaurants früher schließen müssen und Veranstaltungen verboten sind.

Die Situation verschärft sich indes immer mehr. In einigen Bundesstaaten wie Paraná und São Paulo werden derzeit die höchsten Zahlen an Covid-Patienten seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr registriert.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums befinden sich derzeit knapp 800.000 Menschen wegen Covid-19 in Behandlung oder Betreuung. Allein am Mittwoch (24. Februar) sind binnen 24 Stunden 66.588 neue Fälle und 1.428 Todesopfer registriert worden.

Seit über einem Monat sterben in Brasilien im Siebentage-Durchschnitt täglich mehr als tausend Menschen an den Folgen von Covid-19. Seit Pandemiebeginn sind offiziell über 250.000 Covid-Tote verzeichnet worden. Das entspricht etwa zehn Prozent aller weltweiten Covid-Opfer. Über 10,3 Millionen Menschen sind mittlerweile positiv getestet worden.

Brasiliens Präsident negiert die Krise weiterhin, zeigt sich in der Öffentlichkeit überwiegend ohne Mundschutz, sorgt für Menschenansammlungen und schiebt die Zuständigkeit für Gegenmaßnahmen den Bundesstaaten und den Städten und Gemeinden zu. Darüber hinaus hat das Gesundheitsministerium die Finanzierung von UTI-Betten auf lediglich 15 Prozent gesenkt. Angeführt werden dafür wirtschaftliche Gründe.

Die Impfungen laufen indes nur schleppend. Bisher sind lediglich knapp 6,2 Millionen Menschen immunisiert worden. Das Problem: ein Mangel an Impfstoff und Planung.

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