Während die Welt versucht, den Ausstoß von Treibhausgasen einzuschränken, steigen diese in Brasilien. Zwischen 2018 und 2019 haben sie nach einer Veröffentlichung des Observatório do Clima um 9,6 Prozent zugenommen. Brasilien steht weltweit bereits an fünfter Stelle der größten Treibhausgasemittenten.
In vielen Ländern nimmt die Verbrennung fossiler Brennstoffe für die Energiegewinnung bei der Kohlendioxidbilanz einen große Anteil ein. In Brasilien sind hingegen die Kahlschläge und Brände für den Großteil der freigesetzten Treibhausgase verantwortlich. Gemeinsam stellen die Umwandlung der Bodennutzung und die Landwirtschaft 72 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase. Industrie und Energieerzeugung verursachen hingegen nur 24 Prozent der in Brasilien ausgestoßenen Treibhausgase.
Insgesamt sind 2019 in Brasilien 2,17 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre freigegeben worden. Auf jeden Brasilianer entfallen 10,4 Tonnen. Damit liegt das südamerikanische Land über dem weltweiten Durchschnitt, der bei 7,1 Tonnen liegt.
Eigentlich hat der brasilianische Plan zum Klimawandel eine Reduzierung der Emissionen von 36,8 bis 38,9 Prozent bis 2020 vorgesehen. Stattdessen haben die Ausstöße seit 2010 um 28,2 Prozent zugenommen. Weit entfernt ist Brasilien ebenso von der Einhaltung der 2016 eingegangenen Eigenverpflichtung zum Pariser Klimaabkommen.
Verbesserungen sind nicht in Sicht. Stattdessen gehen die Experten auch für 2020 mit einem wachsenden Kohlendioxid-Ausstoß aus. Als Gründe führen sie die weiterhin steigenden Zahlen der Kahlschläge und Brände in verschiedenen Biomen des Landes an.