Das auf einem See in Belo Horizonte ausgesetzte Baby, über welches sogar europäische Medien berichteten, hat gestern auf richterliche Anordung hin einen Namen bekommen. Dieser Name sei aber nur vorläufig, und könne unter Umständen geändert werden, wenn der Schutz des Kindes dies erfordere.
Der Name lautet Letícia Maria Cassiano, wobei die zuständige Richterin diese Wahl wie folgt begründete: Léticia würde Freude bedeuten und Maria sei eine Ehrehrbietung an die heilige Mutter Gottes, die für das Überleben des Kindes gesorgt hätte.
Die zwei Monate alte Léticia kam als Frühchen auf die Welt und war, wie sich jetzt herausstellte, bis vor kurzem in der Kinderklinik interniert. Die zuständigen Ärzte beschrieben die 27-jährige Mutter Simone Cassiano da Silva als ruhig und fürsorglich. Ein Antrag der Anwälte der Mutter auf Haftverschonung wurde inzwischen abgelehnt. Um Repressialien von Mitgefangenen zu vermeiden wurde Einzelhaft angeordnet.
Spaziergänger hatten das Baby in einer auf einem Holzbrett schwimmenden Plastiktüte auf einem See in der Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais gefunden. Mit Hilfes eines Stockes holten sie die Tüte ans Ufer, wobei sie aufgrund der Geräusche zuerst annahmen, dass er sich um eine Katze handeln würde.
Der Freund der Mutter, dessen Identität nicht veröffentlicht wurde, hat sich nun einem Vaterschaftstest unterzogen. Er beabsichtigt, sofern es seine Tochter sei, das Sorgerecht zu beantragen. Er hätte allerdings nichts von der Schwangerschaft seiner Freundin gewusst. Für die nächste Zeit wurde das Sorgerecht der Grossmutter mütterlicherseits übertragen. Doch es haben sich inzwischen auch viele weitere Personen gemeldet, die die kleine Léticia gerne adoptieren würden, darunter Prominente und Personen aus dem Ausland.
Hallo Dietmar,
das ist schon eine ziemlich unglaubliche Geschichte. Schwer nachvollziehbar, was die Mutter bewogen hat, ihr Kind auszusetzen und es einer solchen Gefahr auszusetzen.
Aber sag mal – soll dieser Artikel ein Test sein, ob wir auch aufmerksam mitlesen?
Ich weiss nicht so recht, ob sich die Baianos und Baianas mit Belo Horizonte als Hauptstadt so richtig werden anfreunden koennen. Ich denke, die wollen doch lieber bei Salvador bleiben…
@hendrix: Ich muss eindeutig mehr schlafen. Habe es korrigiert. Ein Test war es nicht, aber es freut mich schon, so aufmerksame Leser zu haben. 🙂