Brasilien feiert derzeit Albert Einstein und eine Sonnenfinsternis, mit der vor hundert Jahren die Grundlagen der Relativitätstheorie des Physikers belegt worden ist. Fotografisch und filmisch festgehalten worden ist die Sonnenfinsternis 1919 in der nordostbrasilianischen Stadt Sobral. In der steht mittlerweile ein eigenes Sonnenfinsternis-Museum und sitzt eine Statue Albert Einsteins auf einem Felsblock.
Als vor hundert Jahren auf dem zentralen Platz der damals noch dörflich anmutenden Stadt Astronome und Physiker aus den USA und England ihre Teleskope und Kameras aufgebaut haben, hatten gleichzeitig die Kirchen ihre Pforten geöffnet. Verängstigte Bürger haben in den Kirchen aus Angst vor dem mutmaßlichen Ende der Welt Unterschlupf gesucht.
Zwischen 8:58 Uhr und 9:03 Uhr verstummten am 29. April 1919 die Vögel, verdunkelte sich der Himmel und wurde mit Fotos die Basis des Beweises gelegt, dass die Lichtgeschwindigkeit die einzige Konstante des Universums ist. Fotografiert werden mussten dazu die Planeten während der Tageszeit, was lediglich bei einer Sonnenfiinsternis möglich war. Sobral galt als geeignetster Ort dies zu bewerkstelligen.
Einstein hat nie den Boden Sobrals betreten. Aber er ist präsent in der Geschichte des heute etwa 200.000 Einwohner zählenden Ortes. 1999 wurde dort das Museu do Eclipse eröffnet. Nach einer zweijährigen Renovierungsphase, ist dies jetzt wieder samt einem Planetarium feierlich geöffnet worden.
Gefeiert werden das hundertjährige Eclipsen-Jubiläum und die Belegung der Theorie des deutschen Physikers derzeit auch in anderen Städten Brasiliens. In Brasília und in Rio de Janeiro gibt es Ausstellungen. In Sobral findet der erste internationale Eclipsen-Treff statt und von der Post sind Briefmarken zu dem Thema aufgelegt worden.