In Brasilien nimmt die Intoleranz zu. Ein Ausdruck davon ist die steigende Zahl von Morden an Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT). Die hat 2017 gleich um 127 Prozent zugenommen. Damit hat es im vergangenen Jahr doppelt so viele LGBT-Opfer gegeben als 2016.
Nach einem vom Ministerium für Menschenrechte vorgelegten Bericht sind beim speziell für LGBT eingerichteten Notruf 1.720 Denunzierungen mit Verstößen gegen die Menschenrechte eingegangen. Davon haben sich 193 auf Morde bezogen. Im Vergleich dazu lag die Zahl der Anrufe wegen Mordfällen im Jahr 2016 bei 85.
Dieses Jahr dürfte die Zahl ähnlich hoch wie 2017 liegen. Allein zwischen dem 1. Janur und 8. Mai sind über den Menschenrechtsnotruf 58 Morde registriert worden. Von der tödlichen Gewalt sind vor allem Travesties betroffen. Sie stellen 41 der Opferzahl.
Menschenrechtsminister Gustavo Rocha spricht von einem Haß und einer Intoleranz gegenüber der LGBT-Bevölkerung. Während die Gewalt alle betreffen könnte, komme im Fall der LGBT-Bevölkerung eine Diskriminierung hinzu. Sie würden angegriffen, weil sie sind, wie sie sind, so der Minister, der zu einer Bekämpfung von Gewalt, Intoleranz und Homopobie aufruft.
Neben dem speziell eingerichteten Notruf können in Brasilien Anzeigen auch über das Internet gemacht werden. Entwickelt worden ist darüber hinaus die App „Proteja Brasil“, über die Verletzungen der Menschenrechte und Würde sowie Diskriminierungen, Homophobie und Gewalt denunziert werden können.