Bundesstaat Rio de Janeiro: Alle 39 Sekunden ein Verbrechen

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In Rio de Janeiro ereignet sich alle 39 Sekunden ein Verbrechen (Foto: Dietmar Lang / IAP Photo)
Datum: 03. Juni 2017
Uhrzeit: 09:47 Uhr
Ressorts: Panorama
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Rio de Janeiro ist ein unsicheres Pflaster. Alle 39 Sekunden wird in dem Bundesstaat ein Verbrechen verübt. Das sind 2.222 Verbrechen pro Tag, wie aus einer Studie der Industrievereinigung Firjan hervorgeht. Rio de Janeiro gilt nach dieser als der gefährlichste Bundesstaat Brasiliens.

Nach der Studie „Avanço da criminalidade no Estado do Rio de Janeiro” sind 2016 allein in dem Bundesstaat mit der Stadt am Zuckerhut über 811.000 Straftaten verübt worden. Dass ausgerechnet die Industrievereinigung „Sistema Federação de Indústrias do Rio de Janeiro” (Firjan) die Studie in Auftrag gegeben hat, hat seine Gründe.

Händler und Industrie sind von der Kriminalität direkt betroffen. Beinahe 10.000 der registrierten kriminellen Handlungen gehen auf Überfälle auf den Warentransport zurück. Damit wurde 2016 die höchste Zahl der vergangenen 25 Jahre erreicht. Landesweit vereint der Bundesstaat Rio de Janeiro zudem 43,7 Prozent aller Raubüberfälle von Lastwagen und anderen Transportmitteln. Die Kosten die dadurch entstehen sind enorm. Sie werden von der Firjan mit 619 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 174 Millionen Euro) angegeben.

Als Grund für die Zunahme an den Delikten wird unter anderem die Wirtschafts- und Finanzkrise des Bundesstaates und der Gemeinden ausgemacht. Diese würde direkt zu einer Verschärfung der Situation beitragen, weil sie zu einer Reduzierung der Sicherheitskräfte auf den Straßen beigetragen hätte. Hervorgehoben wird ein Defizit an Polizisten von 28,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000. Eine Rolle spielt ebenso die geringe Aufklärungsrate. Die liegt in Brasilien bei gerade einmal acht Prozent.

Dass das Transportwesen so stark betroffen ist, erklärt der Industrieverband mit den Machenschaften krimineller Vereinigungen, den Fraktionen. Die würden die geraubten Produkte zur Finanzierung des Drogen- und Waffenhandels verwenden.

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